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Emma Stone lächelt bei der Premiere von "The Amazing Spider-Man (3D)"
Frauen an die Macht!
Interview: Emma Stone im Spider-Man-Kosmos
Emma Stone hat schon einiges erlebt: Mit Woody Harrelson musste sie in "Zombieland" Mutanten bekämpfen, in "The Help" bekam sie es mit dumpfem Rassismus zu tun und in "Crazy, Stupid, Love." vernaschte sie Ryan Gosling. Ob dieser besser küssen kann als Andrew Garfield, mit dem Stone nicht nur in ihrem neuen Film "The Amazing Spider-Man" ein Paar sein soll, verrät die Amerikanerin im Interview mit Filmreporter.de. In unserem Gespräch klärt sie uns zudem darüber auf, weshalb sie es gut fand, Zuhause unterrichtet zu werden und ob sie gerne mal eine Superheldin verkörpern würde.
erschienen am 27. 06. 2012
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The Amazing Spider-Man (3D)
Ricore Text: Wie kommen Sie damit zurecht, für Filme wie "The Amazing Spider-Man (3D)" ständig um die ganze Welt reisen zu müssen?

Emma Stone: Ich finde das ziemlich interessant. Deutschland ist nun das achte Land hintereinander, innerhalb von zwei Wochen, in dem wir "The Amazing Spider-Man (3D)" vorstellen. Zuletzt waren wir in Frankreich. Spannend ist für mich dabei, dass die unterschiedlichen Kulturen den Film ganz anders wahrnehmen und die Journalisten ganz andere Fragen stellen.

Ricore: Was halten Sie von Peter Parker in "The Amazing Spider-Man (3D)"?

Stone: Ich mag ihn. Meine Figur Gwen interessiert sich für Peter, weil sie ihn mysteriös und schlau findet.

Ricore: Finden Sie schüchterne Jungs auch im echten Leben attraktiver? Emma

Stone: Es kommt ganz auf den schüchternen Typen an [lacht].

Ricore: Gwen ist wesentlich komplexer angelegt, als Mary Jane in den anderen "Spider-Man"-Filmen. Hätten Sie in "The Amazing Spider-Man (3D)" auch mitgespielt, wenn Sie Mary Jane hätten verkörpern müssen?

Stone: Auf jeden Fall, da ich auch Mary Jane sehr interessant finde. Aber in den Comic-Büchern taucht Gwen wesentlich früher auf als Mary Jane, sie ist die erste große Liebe von Peter. Gwen prägt ihn und hat insofern einen großen Einfluss - wenn auch indirekt - auf die Beziehung von Peter und Mary Jane.

Ricore: Wird sich das weibliche Kino-Publikum mit Gwen identifizieren?

Stone: Sie ist eine starke Persönlichkeit und wurde von einem Selfmade-Superhelden aufgezogen. Insofern ist eine gewisse Stärke Teil ihrer DNA. Zudem riskiert sie mehrfach ihr Leben. Ich hoffe, dass sie beim Publikum ankommen wird.
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Emma Stone bei der Premiere zu "The Amazing Spider-Man (3D)"
Ricore: Fehlt es an weiblichen Superhelden? Welche Heldin würden Sie gerne spielen?

Stone: [Überlegt lange] In Filmen wie "X-Men: Erste Entscheidung", "Catwoman" und "Marvel's The Avengers (3D)" gibt es Superheldinnen. Welche von denen ich gerne spielen würde, kann ich Ihnen leider nicht sagen, da ich es nicht weiß. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich überhaupt zur Action-Superheldin geeignet wäre, da ich eine schlechte Koordinationsfähigkeit habe. Ich könnte mir schon eher vorstellen eine emotionale oder intellektuelle Superheldin zu verkörpern. Auch eine tanzende Superheldin wäre amüsant. Heldinnen, die mit starker körperlicher Kraft und Koordination wirken, sind nichts für mich.

Ricore: Welche intellektuelle Superheldin käme für Sie in Frage?

Stone: Keine Ahnung. Welche intellektuellen Superheldinnen gibt es denn? Wenn ich die Suche auf real existierende Personen ausweite, fällt mir auch niemand ein.

Ricore: Wie intensiv mussten Sie sich auf "The Amazing Spider-Man (3D)" vorbereiten? Kannten Sie die Comics?

Stone: Ich bin nicht wirklich mit Comics aufgewachsen. Viele der Filmadaptionen habe ich gesehen, darunter natürlich auch die "Spider-Man"-Reihe von Sam Raimi. Als ich schließlich die Rolle von Gwen in "The Amazing Spider-Man (3D)" angeboten bekam, musste ich viele "Spider-Man"-Comics lesen, um etwas über die Geschichte der Figur zu lernen.

Ricore: Wenn nicht Spider-Man, wer war dann der Held Ihrer Kindheit?

Stone: Meine Mutter, ganz eindeutig und zu 100 Prozent.
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Emma Stone und Andrew Garfield kommen sich näher
Ricore: Wie hat sich bis zum heutigen Tag das Verhältnis zu Ihrer Mutter entwickelt? Hat sie Ihre Schauspielpläne von Anfang an unterstützt?

Stone: Sie hat mich von Anfang an bei der Verwirklichung meiner Träume unterstützt, auch wenn sie für mich ursprünglich sicher alles andere im Kopf hatte als die Schauspielerei. Das ist sicher! Trotzdem unterstützt sie mich bis heute Tag für Tag, nicht weil sie liebt was ich mache oder ich ihrer Meinung nach etwas Bestimmtes werden soll, sondern weil sie liebt wer ich bin. Sie hat mich sehr unterstützt, schon früh ein eigenständiges Leben zu führen.

Ricore: Sie haben nie eine High School besucht, sind jedoch nun bereits im dritten Film zu sehen, in dem Sie zur High School gehen. Wie war es aus filmischer Sicht, wieder auf der High School zu sein?

Stone: Es war interessant. Meine High School-Erfahrungen erschöpfen sich auf "Superbad", "Einfach zu haben" und "The Amazing Spider-Man (3D)". Insofern kann ich berechtigterweise sagen, dass ich bisher eine sehr merkwürdige High School-Zeit hatte [lacht]...

Ricore: Welche High School-Erfahrung war die Beste?

Stone: "Superbad".

Ricore: Warum?

Stone: "Superbad" war der erste Film, in dem ich mitspielte, ich war damals 17 Jahre alt. Deswegen war es einfach cool, dabei gewesen zu sein!

Ricore: Verspürten Sie jemals den Wunsch, auf eine echte High School zu gehen?

Stone: Nein, überhaupt nicht. Mir hat es im Gegenteil sogar sehr gefallen Zuhause unterrichtet zu werden. Seitdem ich ungefähr acht war, hasste ich es, zur Schule zu gehen. Meine Eltern sind erfreulich positiv damit umgegangen. Zu Hause unterrichtet zu werden, hat mir die Möglichkeit eröffnet genau das zu lernen, was ich lernen wollte. Das waren vor allem philosophische und psychologische Dinge sowie Journalismus und das Schreiben von Drehbüchern. Das fand ich echt klasse, weil die meisten Menschen, wenn überhaupt, mit diesen Dingen erst an einer Universität in Berührung kommen. Da ich zudem in einem städtischen Theater mit anderen Jugendlichen zusammen auf der Bühne stand, fühlte ich mich auch nie von Gleichaltrigen ausgeschlossen, die nicht privat unterrichtet wurden.
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Bezaubernde Emma Stone im Designerkleid
Ricore: In dieser Zeit haben Sie sicherlich oft in Aufführungen von "Pu der Bär" mitspielen dürfen, oder?

Stone: Auf jeden Fall. Ich bin froh, dass Sie das erwähnen [ihr Gesicht beginnt zu strahlen] - zweimal war ich Esel I-Ah, einmal der kleine Hase.

Ricore: Was können Sie uns über die Fortsetzung von "The Amazing Spider-Man (3D)" erzählen?

Stone: Ich weiß bisher nur, dass der Starttermin in den USA feststeht, was ich etwas merkwürdig finde, und dass die Autoren schon dabei sind, das Drehbuch dafür zu schreiben. Ich werde auch wieder dabei sein, zumindest gehe ich davon aus.

Ricore: Was schätzen Sie, wie sich die Geschichte weiterentwickelt?

Stone: Ich habe absolut keine Ahnung, wo die Reise hingehen wird. Mein einziger Wunsch ist, dass man den Comics weiterhin treu bleibt.

Ricore: Was ist schwieriger: Auf der Leinwand zu sterben, oder zu küssen?

Stone: Bisher musste ich noch nie in einem Film sterben. Deshalb war das Küssen natürlich einfacher.

Ricore: Wie ist es jemanden zu küssen, wenn man dabei von über 100 Leute am Set beobachtet wird?

Stone: Es fühlt sich wie ganz normales Küssen an, nur dass dich dabei viele Kameras beobachten.
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Heldenhaftes Paar: Emma Stone und Andrew Garfield
Ricore: Wer küsst besser: Ryan Gosling oder Andrew Garfield?

Stone: Beide gleich gut - netter Versuch [lacht zögerlich]!

Ricore: Sie haben mit Bill Murray "Zombieland" gedreht. Welche verrückten Geschichten können Sie von ihm erzählen?

Stone: Ich musste mit ihm in einem Team gegen meinen Vater und Woody Harrelson Pool-Billard spielen. Das war echt cool. Ich glaube wir haben gewonnen.

Ricore: Gibt es nichts Verrückteres zu berichten? Bill Murray soll sich ja an Sets oft sehr merkwürdig verhalten...

Stone: Mmmh … [fängt an zu lachen].

Ricore: Ist "Zombieland 2" noch immer in Planung? Wenn ja: Werden Sie mit von der Partie sein?

Stone: Ich glaube, man will aus der "Zombieland"-Fortsetzung eine Fernsehserie machen, aber ich werde definitiv nicht mit dabei sein.

Ricore: Würden Sie generell über einen längeren Zeitraum in Fernsehserien spielen?

Stone: Klar. Warum nicht? Das Entscheidende dabei ist natürlich, dass ich eine Verbindung zu dem zu verkörpernden Charakter herstellen kann. Dann wäre ich auch dazu bereit, beispielsweise für zwei Jahre mal keinen Film mehr zu drehen.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 27. Juni 2012
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