Plaion Pictures
Speak No Evil ("Gæsterne", 2022)

Speak No Evil

Originaltitel
Gæsterne
Regie
Christian Tafdrup
Darsteller
Morten Burian, Sidsel Siem Koch, Fedja van Huêt, Karina Smulders, Liva Forsberg, Marius Damslev
Kinostart:
Deutschland, am 28.09.2023 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Genre
Horror, Thriller
Land
Dänemark, Niederlande
Jahr
2022
FSK
ab 16 Jahren
Länge
97 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Harter Psycho-Horror ohne Schnickschnack
Es ist ein entspannter Urlaub in der sonnendurchfluteten Toscana. Das dänische Paar Bjørn (Morten Burian) und Louise (Sidsel Siem Koch) lauscht entzückt den charmanten Plaudereien des Holländers Patrick (Fedja van Huêt). Auch der verbringt mit seiner Frau Karin (Karina Smulders) erholsame Tage in den pittoresken Städten und am Pool. Entspannt sehen die Erwachsenen zu, wie ihre Kinder gemeinsam planschen.

Trotzdem sind Louise und Bjørn überrascht, als eine Einladung nach Holland im Briefkasten liegt. Nach anfänglichem Zögern packen sie die Koffer und landen mit ihrer aufgeweckten Tochter in einem abseits gelegenen Einfamilienhaus. Die zunächst entspannte Stimmung ändert sich zunehmend, Spannungen entstehen und die Dänen wollen bald nur noch weg.
Regisseur Christian Tafdrup sieht seinen Film als Psycho-Horror und Gesellschaftskommentar. Der Film geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut, auch weil auf jeglichen inszenatorischen Schnickschnack oder künstliche Manipulationen des Zuschauers verzichtet wird. Die Spannung und das Grauen stellen sich einzig über das mysteriöse Geschehen ein.

Der Zuschauer ist zunehmend beunruhigt angesichts des langsam aufziehenden Grauens und der menschlichen Abgründe, die peu à peu zum Vorschein kommen. In den letzten zehn Minuten werden zartbesaitete Gemüter den Blick in zwei Szenen von der Leinwand abwenden, die schwer zu ertragen sind. Doch das eigentlich Schockierende sind die Begründung für das Grauen, die gesellschaftlich weit über den Einzelfall Familie hinausweist. Diese Quintessenz der Geschichte hallt lange nach, weil es den Glauben an das Gute im Menschen in seinen Grundfesten erschüttert.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
 
Psycho-Horror mit Gesellschaftskritik.
Plaion Pictures, Erik Molberg
Fedja van Huêt & Morten Burian in "Speak No Evil" ("Gæsterne", 2022)
2024