Amazon Video, Alex Bailey
Bella Ramsey in "Catherine Called Birdy" (2022)

Catherine Called Birdy

Originaltitel
Catherine Called Birdy
Regie
Lena Dunham
Darsteller
Bella Ramsey, Andrew Scott, Joe Alwyn, Billie Piper, Dean-Charles Chapman, Paul Kaye
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Abenteuer
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2022
Länge
108 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Geschichte einer Emanzipation im Mittelalter
War das Mittelalter wirklich so finster? "Catherine Called Birdy" stellt das oft beschworene Klischee auf den Prüfstand. Die Romanverfilmung sprudelt vor Witz, Leichtigkeit und skurrilen Einfällen. Im Zentrum steht die junge Lady Catherine (Bella Ramsey) aus dem kleinen englischen Stonebridge. Alle rufen sie Birdy, weil sie frei wie ein Vogel sein möchte. Dem aber steht der Wunsch ihres Vaters entgegen.

Lord Rollos (Andrew Scott) Herrschaft ist im Niedergang begriffen. Stonebridge Manor hat schon bessere Tage gesehen. Es muss also etwas geschehen. Deshalb soll Birdy laut dem Willen ihres Vater einen Mann von Stand heiraten. Der Lord hat jedoch nicht mit dem unbedingten Freiheitsdrang seiner Tochter gerechnet. Denn die kämpft einfallsreich und mit allen Mitteln um ihre Selbstbestimmung.
Lena Dunham arbeitet schon immer als Drehbuchautorin und Regisseurin. In beiden Funktionen ist die vielseitig begabte Künstlerin auch in "Catherine Called Birdy" engagiert. Bei der Romanverfilmung verfilmt die US-Amerikanerin ihr eigenes Drehbuch. Vor der Kamera steht die "Girls"-Darstellerin dabei nicht.

Die Kostümfilmkomödie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Karen Cushman. Der 1994 erscheinende Roman markiert das Debüt der 1941 geborenen US-Schriftstellerin. Den Roman um ein im Mittelalter heranwachsendes Mädchen will die vom finsteren Zeitalter begeisterte Autorin seinerzeit unbedingt zu Papier bringen.

"Ich interessierte mich schon lange für das Mittelalter" formuliert Kushman die Unbedingtheit dieser Anstrengung. "Ich mag die Musik aus der Zeit, die Kostüme, den Prunk, die Farbe. Es muss eine interessante Epoche gewesen sein, als die westliche Zivilisation sich auf die Renaissance zubewegt - wie ein Kind in die Pubertät hinein wächst." Damit schlägt die Autorin den Bogen zum zentralen Thema ihres Buchs: Wie lebten Kinder und Jugendliche im Mittelalter?

"Ich fragte mich, wie ihr Leben wohl aussah, als sie über keine Macht und wenige Mittel verfügten", so Kushman. "Das gilt vor allem für Mädchen. Ich fragte mich, wie sie mit diesem Mangel zurechtkamen und trotzdem ein Gefühl für ihren eigenen Wert behielten. Wie trafen sie Entscheidungen, als es für sie nur wenige Möglichkeiten gab? Wie überlebten sie, als sie so wenig Macht hatten?"
Redaktion Ricore Text
2024