Empire of Light

Für seinen neunten Spielfilm schreibt Oscar-Preisträger Sam Mendes ("American Beauty") erstmals allein die Vorlage. Seine Liebeserklärung an die großen, glanzvollen Filmpaläste garniert er mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte einer älteren Frau, die nicht aus ihrer Haut kann. Daneben ist der aufstrebende junge Mann, der es gegen alle Widerstände schaffen will. Der Glanz auf der Leinwand kontrastiert mit der der sozialen und gesellschaftlichen Realität in Land. Aber auch dem Kino selbst geht es längst nicht mehr gut. Zwei der vier Säle mussten längst geschlossen werden. Hilary kennt das Geheimnis und all die verzweigten Wege und Gänge, um mit Stephen in diese vergessene Welt einzutauchen.

Die besondere Beziehung der beiden ist absolut glaubhaft, die Chemie zwischen Michael Ward und Olivia Colman stimmt bis aufs letzte i-Tüpfelchen. Zwischen beiden entwickelt sich ein stilles Knistern. Ward nimmt man ab, dass Stephen tatsächlich ein bisschen in seine Chefin verliebt ist. Dass hier zwei Außenseiter zueinander finden und sich gegenseitig Halt geben, ist beiden klar. Die wie immer wundervolle Olivia Colman gibt Hilary auf der einen Seite die Fragilität und Verletzbarkeit, die zum Krankheitsbild von Depressionen gehören. Auf der anderen Seite gibt sie ihr ungeheure Würde und Kraft, um die Situation zu meistern und allein ihren Platz im Leben neben der Leinwand zu finden.