Sony Pictures Entertainment
Sisu (2022)

Sisu

Rache ist süß
Originaltitel
Sisu
Regie
Jalmari Helander
Darsteller
Jorma Tommila, Aksel Hennie, Jack Doolan, Mimosa Willamo, Onni Tommila, Tatu Sinisalo
Kinostart:
Deutschland, am 11.05.2023 bei Sony Pictures
Genre
Action
Land
Finnland
Jahr
2022
FSK
ab 18 Jahren
Länge
91 min.
IMDB
IMDB
Homepage
www.Sisu-Film.de
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brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
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Gnadenlose Hetzjagd in der herbstlichen Tundra
Aatami Korpi (Jorma Tommila) hat trotz des andauernden 2. Weltkrieges anscheinend seinen Frieden gefunden. Im finnisch-sowjetischen Winterkrieg wird seine Familie ermordet, er selbst aber zur Legende. Unzählige feindliche Soldaten hat er getötet. Die Sowjets geben ihm den Spitznamen "Der nicht zu Tötende".

Der Name schreckt den deutschen Obersturmführer Bruno Helldorf (Aksel Hennie) nicht. Er weiß im Herbst 1944, dass der Krieg für die Deutschen verloren ist. Mit dem Gold, das Korpi gefunden hat, will er die eigene Flucht und das eigene Überleben finanzieren. Mit seinen bis an die Zähne bewaffneten Männern, die eine Spur der Verwüstung in den Dörfern von Finnisch-Lappland hinterließen, will er Korpi stellen.
Bis zum Sommer 44 kämpft Finnland mit Unterstützung der Deutschen gegen die Sowjetunion. Der Film erinnert an die Ereignisse, die in der öffentlichen Wahrnehmung im Schatten der Finnisch-Sowjetischen Auseinandersetzungen und der Gräueltaten der Nazis in anderen Teilen Europas stehen. Jalmari Helander ("Big Game - Die Jagd beginnt") macht daraus - wie der unübersetzbare Titel andeutet - eine filmische Parabel auf den Willen des Einzelnen, sich seinem Schicksal mit allen Mitteln entgegenzustemmen.

Stilistisch knüpft er an das Westerngenre an, statt eines Duells in der staubigen Prärie gibt es hier eine gnadenlose Hetzjagd vor der beeindruckenden Kulisse der herbstlichen Tundra. Der Überlebenskampf des Stehaufmännchens Korpi erinnert an "Rambo" und "Stirb langsam" samt spektakulärer Stunts, die ein Mensch nie überleben würde. Da er seinen treuen Pudel bei sich hat, muss manch älterer Zuschauer sicher auch an die polnische Serie "Vier Panzersoldaten und ein Hund" denken, in der in den 1960er Jahren vier Polen scheinbar alleine das Land befreiten.

Auf der Habenseite steht sicher die Gestaltung. Zum einen zeigt es, wie Hierarchien im Krieg funktionieren, die angsterfüllten deutschen Soldaten befolgen Befehle, die den sinnlosen Tod bedeuten. Das Duell ist vor allem auch ein überaus blutiges Gemetzel. Trotz der Darstellung der deutschen Soldaten als tumbe Befehlsempfänger und mancher Szene, die eher an Quentin Tarantinos Umgang mit Gewalt erinnern, sterben hier Menschen aus Fleisch und Blut. Wer danach noch Lust auf Krieg hat, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen. Das macht das Heldenepos dann auch ein Stück weit zu einem Antikriegsfilm, mehr aber leider nicht.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Aatami Korpi (Jorma Tommila) ist im 2. Weltkrieges eine Legende. Unzählige feindliche Soldaten hat er getötet.
 
Der Film erinnert an Ereignisse, die in der öffentlichen Wahrnehmung im Schatten der Finnisch-Sowjetischen Auseinandersetzungen und der Gräueltaten...
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