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Todd Haynes' neunter Spielfilm feiert seine Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2023. Er löst einen Wettlauf um die Rechte aus. Ursprünglich werden sechs Millionen Dollar aufgerufen, Netflix legt schließlich elf Millionen auf den Tisch.

Hayynes lässt in seinem kammerspielartig angelegten Setting offen, ob es dem Fernsehstar gelingt, Gracies Motive zu ergründen. Auch wenn die äußere Metamorphose klappt, in Frisur und Make-Up kopiert die Schauspielerin die Frau, die sie spielt. Das Drama vereint zwei Themen, die Haynes nicht loslassen. Immer wieder spürt er der Verbundenheit des Künstlers mit seinem Werk und insbesondere autobiographischen Einflüssen nach.

Dieses Mal spitzt er es auf die Frage zu, inwieweit sich ein Kunstwerk überhaupt einer Person annähern kann, wieviel Spekulation und Interpretation bleibt. Auf der anderen Seite stehen immer wieder Frauen im Zentrum seiner Filme, die sich nicht gesellschaftskonform verhalten. Dabei interessieren ihn weniger die äußeren Anlässe, als vielmehr die Spuren, die die Stellung als Außenseiter in ihnen und ihren Familien hinterlässt.

Haynes setzt auf die Schauspielkunst seiner Muse Julianne Moore und Natalie Portman. Auch wenn die Themen wiederkehren, künstlerisch sind seine ambitionierten, intelligenten Filme wie die berühmte Pralinenschachtel aus "Forrest Gump". Der Zuschauer wird überrascht, unter anderem mit vielen direkten und indirekten Zitaten zu Klassikern von Ingmar Bergman.

Auch für Zuschauer, die dies nicht erkennen, bietet der Film ein spannendes Vexierspiel um die Macht der Bilder und des Schauspiels sowie das Leben nach dem Skandal.