The Promised Land - Bastarden

Nicolai Arcels King's Land heißt im Original "Bastarden" und im englischsprachigen Raum "The Promised Land" und basiert auf dem Roman "Kaptajnen og Ann Barbara" der renommierten dänischen Schriftstellerin Ida Jessen. Sie vergräbt sich tief in Archive jener Epoche, als die Halbinsel Jütland katografiert und für den Ackerbau kultiviert wird. Auch für die männlichen Figuren ihres Romans findet sie Vorbilder.

Beim Erscheinen des Buches schreibt die Kritik von einem dänischen Western. Die Filmemacher blieben diesem Ansatz treu. Die historischen Parallelen zwischen der Besiedlung Jütlands und Nordamerikas und dem Geist der Rebellion und der bürgerlichen Revolutionen bei den Siedlern sind ebenso evident wie die Flucht vor feudaler Tyrannei und Armut.

So gibt Mads Mikkelsen Kahlen als freiheitsliebenden Siedler mit der Attitüde eines Westernhelden, der einen Neuanfang in dem wilden Land sucht. Zu ihm gesellen sich jene, die vor feudaler Entrechtung einschließlich des Rechts der ersten Nacht und der Willkür der Adligen fliehen. Daneben kommen deutsche Siedler, die auf Roma ebenso verächtlich schauen wie die weißen Siedler auf die Indigenen in den USA.

Inhaltlich geht der Film sehr viel tiefer und ist moderner als alles, was der amerikanische Western zu bieten hat. Auch wenn es nie ausgesprochen wird, atmet die Figur von Kahlen den Geist der Aufklärung, sein Denken und Handeln zur Gleichberechtigung aller Menschen geht sogar weiter als das der Gründerväter der USA, was jedem durch das grandiosen Schlussbild des Films klar wird.