Der Flamenco Clan

Der Flamenco Clan

Herencia Flamenca
Originaltitel
Der Flamenco Clan
Regie
Michael Meert
Kinostart:
Deutschland, am 21.04.2005 bei Salzgeber & Co. Medien
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland, Spanien
Jahr
2004
FSK
ab 0 Jahren
Länge
89 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Fast die gesamte Familie des 10-jährigen Lucas hat sich dem Flamenco verschrieben. Bereits Großvater Juan Carmona trat während seiner Kindheit als Musiker in andalusischen Kneipen auf. Mit 18 Jahren ließ er sich in Madrid nieder, wo er bald wegen seinem virtuosen Gitarrenspiel bekannt wurde. Nach kurzer Zeit folgten ihm sowohl seine Frau und Kinder, als auch sein Bruder Pepe mit dessen Familie. Während Juan immer erfolgreicher wird und in vielen Ländern rund um die Welt auftritt, widmeten sich auch seine Sprösslinge der Musik der spanischen Sinti. Zusammen mit ihrem Cousin Josemi gründen die Brüder Juan Junior und Antonio 1986 die Band "Ketama", die nicht nur in Spaniern populär ist. Kopf der beliebten Flamenco-Gruppe ist Lucas Vater. Er gibt nebenher auch Gitarrenunterricht. Allerdings singt sein kleiner Sohn lieber - zu Recht, denn an Talent mangelt es ihm nicht. Sein älterer Bruder tritt dafür in die Fußstapfen des Vaters. Er hat vor kurzem bereits seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnet. Außer der Musik ist den Camonas die Familie das wichtigste. Einmal im Jahr zieht es sie zurück zu ihren familiären Wurzeln - in die andalusische Stadt Granada, wo Urgroßvater Miguel lebt.
Die Familie Carmona gehört zu dem Volk der Gitanos, den andalusischen Sinti. Ihre Musik ist der Flamenco, der sich Ende des 18. Jahrhundert in der südlichsten Provinz Spaniens entwickelte. Dieser ist von vielen verschiedenen Kulturen beeinflusst. Viele Völker haben in den vergangenen Jahrhunderten in Andalusien gelebt, darunter Römer, Griechen und Mauren. Am meisten Gewicht für die Entstehung und Entwicklung der andalusischen Volksmusik hatten die im 9. und 10. Jahrhundert nach Christus aus Indien vertriebenen Sinti, die auch in Spanien eine neue Heimat fanden. Der Flamenco besteht aus Gesang, Tanz und Gitarren. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts war seine öffentliche Darbietung in so genannten "Cafes cantantes" erlaubt. Autor und Regisseur Michael Meert schildert die Geschichte von vier Generationen der Familie Carmona, versucht anhand ihres Werdegangs das Phänomen des Flamenco zu erklären. Meert hat bereits mehrfach seine Liebe für die spanische Musik filmisch umgesetzt. So drehte er etwa 1994 die Dokumentation "Paco de Lucia: Light and Shade."
Viola Wich/Filmreporter.de
2024