Arsenal
Zwei ungleiche Schwestern

Zwei ungleiche Schwestern

Originaltitel
Les Soeurs fâchées
Regie
Alexandra Leclère
Darsteller
Isabelle Huppert, Catherine Frot, François Berléand, Brigitte Catillon, Michel Vuillermoz, Christiane Millet
Kinostart:
Deutschland, am 25.08.2005 bei Arsenal Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 25.08.2005 bei Frenetic Films
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2004
FSK
ab 6 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
9,0 (1 User)
Isabelle Hupperts Giftspritzen sind voller Witz!
Martine (Isabelle Huppert) vergällt nicht nur Mann und Sohn durch ihre Kälte und Gemeinheit das Leben, auch ihrer Schwester Louise (Catherine Frot) - die für ein paar Tage aus der Provinz zu Besuch ist - macht sie das Leben zur Hölle. Paris und die wohlhabenden Freunde ihrer Schwester werden für die gutmütige Louise zum Spießrutenlauf - den sie durch Charme, Vitalität und ein unbeirrt großes Herz für sich entscheidet.
Alexandra Leclères Debüt lebt weniger von seiner Geschichte als von dem packenden Porträt zweier gegensätzlicher Charaktere - grandios ausgespielt von Isabelle Huppert und Catherine Frot. Schwunge erzeugt dazu das psychologisch einfühlsame und rhetorisch rasante Drehbuch: Hupperts Giftspritzen sind voller Witz - bei dem einem allerdings manchmal das Lachen vergeht.

Geduldig ruht die aufmerksame Kamera (Michel Amathieu) auf den Gesichtern - allen voran denen von Martine und Louise - und erweckt sie zum Leben. Die herunter gezogenen Mundwinkel und schmalen Lippen Martines zusammen mit einem ihrer abschätzigen Seitwärtsblicke, solche Bilder lassen ihren giftigen, aggressiven Lebensekel bis in den Zuschauerraum dringen. Eine Wohltat sind dagegen die unternehmungslustig blitzenden Augen von Louise, ihr unbefangenes Lachen und die Begeisterung, mit der sie von einem ihren Liebesabenteuern erzählt.

Es ist denn auch die Unbeirrtheit, mit der Louise sich ihre Zutraulichkeit und Lebenszugewandtheit erhält, die die "zwei ungleichen Schwestern" im Grundton freundlicher macht als andere Filme mit Isabelle Huppert wie "Biester" oder "Die Klavierspielerin", ihrer wohl reiftesten Leistung, für die sie 2001 in Cannes den großen Preis der Jury erhielt.
Gabriele Michel/Filmreporter.de
Arsenal
Zwei ungleiche Schwestern
2024