El Violin

"El Violin" ist der erste Spielfilm des mexikanischen Regisseurs Francisco Vargas. Die schwarz-weißen Bilder wirken oft dokumentarisch, der junge Filmemacher fängt kommentarlos den harten Alltag seiner Protagonisten ein. Trotz des gezeigten Elends und der Aussichtslosigkeit des Kampfes ist "El Violin" keineswegs eine deprimierende Gesellschaftsstudie. Ohne politischen Pathos oder kitschige Emotionalität gibt der Regisseur den Glauben und den Idealismus dieser "kleinen" Menschen wieder. Die Geigenmelodien verleihen der Erzählung einen poetischen Charme. Im Zentrum des Geschehens steht Don Angel Tavira als Don Plutarco, sein Schicksal weckt Hoffnungen und rührt den Betrachter zutiefst. Francisco Vargas erklärt seine Intention von "El Violin" mit folgenden Worten: "Es ist eine vergangene und gegenwärtige Geschichte. Ein leider nie abgeschlossenes Kapitel über jene, die seit Jahrzehnten in unserer Gesellschaft vergessen werden: Die indigene Bevölkerung, die Bauern, Männer und Frauen, die das Elend und die Ungerechtigkeit viele Male zur Waffe hat greifen lassen..." Mit seinem Debütfilm ist Vargas ein inniges Portrait eines solchen stillen Helden gelungen.