GMfilms
Jeder schweigt von etwas anderem

Jeder schweigt von etwas anderem

Originaltitel
Jeder schweigt von etwas anderem
Regie
Marc Bauder, Dörte Franke
Kinostart:
Deutschland, am 14.09.2006 bei GMfilms
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2006
Länge
72 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Die Stasi hat Anne Gollin von ihrem damals einjährigen Sohn gewaltsam getrennt, bei den Großeltern untergebracht und später auch denen entzogen. Anne hat ihren Sohn erst 1983 nach ihrem Freikauf durch die BRD wieder gesehen. Seitdem fühlt sie sich gegenüber ihrem Sohn schuldig. Ihre Beziehung ist von Hilflosigkeit geprägt. Matthias und Tine Storck wurden von der Stasi festgenommen. Auch sie wurden von der BRD freigekauft. Ihr erstes Kind ist in Freiheit zur Welt gekommen. Heute haben ihre drei Kinder nicht immer Verständnis dafür, dass die Eltern ständig nach ihren Stasiakten suchen und in ihrer DDR Vergangenheit herumstochern. Utz Rachowski ist bereits als sechzehnjähriger ins Visier der Stasi geraten. Heute berichtet er Schülern über seine Vergangenheit. Seine Töchter trauen sich jedoch nicht, ihren Vater über seine Vergangenheit zu befragen. Wie geht man mit einer derart belastenden Vergangenheit um? Ist das Thematisieren immer die beste Medizin oder soll man sie doch nicht lieber ruhen lassen? Diese und andere Fragen versuchen Marc Bauder und Dörte Franke zu beantworten.
Dörte Franke hat die Verbrechen des DDR Regimes am eigenen Leib erlebt. Ihre Eltern wurden, als sie gerade fünf Jahre alt war, von der Stasi festgenommen und inhaftiert. Erst drei Jahre später traf sie ihre Eltern in Westdeutschland wieder. Ihr Regiekollege Marc Bauder wuchs zwar in Westdeutschland auf, ist aber dennoch vom Mythos DDR fasziniert. Ursprünglich wollte er eine Dokumentation über die Freikäufe von DDR Bürgern durch die BRD machen. In Gesprächen mit Ex-Stasi Häftlingen ist er auf die bis heute spürbaren Folgen der Stasiverbrechen aufmerksam geworden. Die Filmemacher reagieren mit "jeder schweigt von etwas anderem" auf den Trend, dass sich im deutschen Film immer ernsthafter mit der DDR-Vergangenheit auseinandergesetzt wird. Die Ostalgiewelle macht langsam einer kritischeren Auseinandersetzung Platz. Bauder erklärt das selbst so: "Die Leute haben einfach ein Bedürfnis nach tiefer gehenden Informationen, sie wollen jetzt mehr erfahren, auch über die anderen Seiten dieser Geschichte. Und das ist doch eine sehr gute Entwicklung. Letztendlich geht es darum ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Folgen das DDR-System in unserer Gesellschaft hinterlassen hat".
Peter Gaal, Filmreporter.de
Dörte Franke hat die Verbrechen des DDR Regimes am eigenen Leib erlebt. Ihre Eltern wurden, als sie gerade fünf Jahre alt war, von der Stasi...
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2024