Pandora
Hope

Hope

Originaltitel
Hope
Alternativ
Nadzieja
Regie
Stanislaw Mucha
Darsteller
Rafal Fudalej, Kamila Baar, Wojciech Pszoniak, Zbigniew Zapasiewicz, Zbigniew Zamachowski, Grzegorz Artman
Kinostart:
Deutschland, am 17.01.2008 bei Pandora Film
Genre
Drama
Land
Deutschland, Polen
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
6,0 (1 User)
Franciszek (Rafal Fudalej) und sein Bruder Michal (Grzegorz Artman) müssen ein schlimmes Kindheitserlebnis verarbeiten. Gerade als Michal einen Fußball auf die Strasse schießt und sein kleiner Bruder ihn holen will naht ein Laster mit hoher Geschwindigkeit. Ihre Mutter (Dominika Ostalowska) bekommt es mit der Angst zu tun und rennt hinter ihrem Sohn her. Der Laster trifft nicht den kleinen Francisek, sondern sie. Michal gibt sich die Schuld an ihrem Tod, er kommt auch als Erwachsener nicht damit zurecht. Er kommt auf die schiefe Bahn und wird zu Haftstrafen verhaftet. Er versucht wiederholt, sich das Leben zu nehmen. Franciszek hat auch Probleme mit seiner Vergangenheitsbewältigung.

Er geht unnötige Risiken ein, um zu testen, wie weit er gehen kann. Eines Tages wird er Zeuge von einem Kunstraub, es gelingt ihm, den Täter mit der Videokamera abzufilmen. Statt zur Polizei zu gehen, erpresst er den Räuber namens Benedict (Wojciech Pszoniak). Doch er will kein Geld, er will lediglich, dass das Gemälde zurückgebracht wird. Der Täter ist alles andere als willig. Seine Mittelsmänner setzen Franciszek mit Gewaltdrohungen unter Druck. Aber der gibt nicht nach und besteht auf seiner Forderung. Er beginnt ein raffiniertes Spiel, um sicher zu gehen, dass das Bild wieder dorthin kommt, wo es hingehört. Alleine kann Franciszek sein Ziel nicht erreichen und so zieht er seine Freundin Klara (Kamila Baar), seinen Vater (Zbigniew Zapasiewicz) und seinen Bruder mit in die gefährliche Geschichte. Doch das hat Konsequenzen für sie alle.
Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Stanislaw Mucha legt mit "Hope" seinen ersten Spielfilm vor. Es basiert auf einem Drehbuch von Krzysztof Piesiewicz, der lange als Koautor von Krzysztof Kieslowski arbeitete. Wie schon in seinen früheren Drehbüchern "Drei Farben: Rot" oder "Heaven" wirft die Handlung tiefgehende Fragen auf. Dieses Mal geht es um Schuld, Vertrauen und Hoffnung. Die Rahmenhandlung um den Kunstraub gibt dem Drama zwar oberflächlich einen Spannungsrahmen, ist eigentlich jedoch uninteressant. Viel wichtiger ist, wie Franciszeks Plan das Gemälde zurück zu bekommen, sich auf die Familie und seine Freundin auswirken wird.

Mucha verwendet symbolische Hinweise, um seinem Werk Tiefe zu geben. Das gestohlene Gemälde zeigt einen fliegenden Engel mit lockigem Haar. Auch Franciszek hat lockiges Haar, auch er versucht zu fliegen, indem er riskante Fallschirmsprünge vollzieht. Ganz auf den Titel "Hope" anspielend, steht die Farbe Grün für Hoffnung und wird in Schlüsselszenen immer wieder deutlich in den Vordergrund gestellt. Doch die wahre Stärke liegt in der erschütternden Familienbeziehung zwischen den beiden Brüdern und ihrem Vater. Hier gelingt es "Hope" zu bewegen und den Betrachter in seinen Bann zu ziehen.
Jens Christian Johannsen, Filmreporter.de
Pandora
Hope
2024