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Mirikitanis Katzen

Mirikitanis Katzen

Originaltitel
The Cats of Mirikitani
Regie
Linda Hattendorf
Darsteller
Jimmy Mirikitani
Kinostart:
Deutschland, am 28.02.2008 bei Arsenal Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 25.12.2008 bei Polyfilm
Genre
Dokumentarfilm
Land
USA
Jahr
2006
FSK
ab 12 Jahren
Länge
74 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Lebensgeschichte eines entwurzelten Künstlers
Jimmy Mirikitani wird in Sacramento, USA, geboren, wächst aber in Hiroshima auf. Als 18-Jähriger kehrt er in sein Geburtsland zurück. Beim Abwurf der Atombombe kommt seine ganze Familie ums Leben. Zu dieser Zeit wird Mirikitani wie tausende anderer japanischstämmige Amerikaner in der Folge des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor in einem amerikanischen Internierungslager gefangen gehalten. Als er 1947 endlich frei gelassen wird, muss er sich nicht nur für seine Künstlerkarriere kämpfen, sondern auch um seine amerikanische Staatsbürgerschaft. Diese bekommt er zwar wieder, an seine Karriere kann er jedoch nicht anknüpfen und endet als obdachloser Straßenmaler in New York City. Dort kämpft er täglich ums Überleben. Als Obdachloser erlebt Mirikitani auch die Anschläge auf die Zwillingstürme am 11. September 2001 hautnah. Seine Kunstwerke schildern auf der einen Seite die Schönheiten des Lebens, auf der anderen verarbeitet der Maler die Schrecken des Krieges und seine eigenen, schmerzlichen Erinnerungen.
Für ihr Erstlingswerk als Regisseurin fand Linda Hattendorf einen ungewöhnlichen Protagonisten. Hattendorf entdeckte den im Jahr 1920 geborenen Jimmy Mirikitani in den Straßen New Yorks. Sie hilft dem Obdachlosen, der auch nach den verheerenden Anschlägen immer wieder zu seinem angestammten, stark verstaubten Platz zurückkehrt. Während er in ihrem kleinen Apartment Unterschlupf findet, rekonstruieren die Regisseurin und der Katzenliebhaber seine Lebensgeschichte. Damit behandelt Hattendorf in ihrer Dokumentation neben der Biographie Mirikitanis auch ein unrühmliches Kapitel der amerikanischen Geschichte. Hattendorf gewann mit ihrem Erstling auf dem Tribeca Film Festival den Zuschauerpreis, ihr Werk wurde beim alljährlich in Montana stattfindenden Big Sky Documentary Festival als beste Dokumentation ausgezeichnet.
Indra Fehse/Filmreporter.de
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Mirikitanis Katzen
2024