Koch Media
Der Kuss des Vampirs

Der Kuß des Vampirs

Originaltitel
The Kiss of the Vampire
Alternativ
Der Kuss des Vampirs (Schreibweise)
Regie
Don Sharp
Darsteller
John Harvey, Carl Esmond, Virginia Gregg, Sheila Welles, Olga Dickie, Horst Ebersberg
Kinostart:
Deutschland, am 07.08.1964 bei
Genre
Horror
Land
Großbritannien
Jahr
1963
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Horror mit hohem Gruselfaktor und subtiler Erotik
Das Glück der frisch vermählten Gerald (Edward de Souza) und seiner Braut Marianne Harcourt (Jennifer Daniel) scheint vollkommen. Mit dem modernen Automobil von Geralds Vater begeben sie sich auf eine romantische Hochzeitsreise. Mitten im Wald, in der Nähe eines kleinen Dörfchens geht ihnen jedoch das Benzin aus. Zum Glück finden sie kurz bevor sie ein heftiger Sturm erwischt, die Herberge des alten Ehepaares Bruno (Peter Madden) und Anna Bernard (Vera Cook). Der einzige Gast der Pensions ist der alkoholisierte Professor Dr. Zimmer (Clifford Evans). Die Einladung ins nahegelegene Schloss bringt eine positive Abwechslung in den turbulenten Tag. Dr. Ravna (Noel Willman) und seine charmanten Kinder erwarten hier Gerald und Marianne. Besonders die junge Braut ist von dem Klavierspiel des talentierten Carl (Barry Warren) ganz hingerissen. Der Hausherr verspricht seinen neuen Freunden, Benzin aus der nächsten Stadt holen zu lassen. Bis der Treibstoff ankommt, ist das nette Ehepaar Gast im Schloss. Doch der scheinbar so vornehme Gentleman hat einen schrecklichen Plan!
Die Dreharbeiten zu "The Kiss of the Vampire" begannen am 7. September 1962. Jedoch erschwerten unvorhergesehene Umstände die Vorbereitungen des Drehs erheblich. So sollte eigentlich Horror-Meister Terence Fisher sollte hinter der Kamera stehen, doch der war noch am Set einer Sherlock Holmes-Adaption beschäftigt. Die Verantwortlichen von Hammers Studios wagten ein Experiment und entschieden sich für den Australier Don Sharp, der keine Erfahrung im Horrorfach mitbrachte. Er hatte bis dato noch nicht einmal einen Grusel-Streifen gesehen. Nachdem er sich einige Hammer-Klassiker angeschaut hatte, machte er sich an die Arbeit. War dieser Crash-Kurs besonders erfolgreich oder lag der Horror Sharp im Blut? Wie dem auch sei, das Ergebnis ist ein packendes Vampir-Abenteuer, bei dem die unterschwellig spürbare Gefahr den Stil prägt und nicht ausufernde Gewaltdarstellungen. Bereits die Einführungsszene ist kultverdächtig. Ein verstörter Mann drängt sich bei einer Beerdigung zwischen die Trauernden und rammt durch den Sarg eine Schaufel in die Brust des Verstorbenen. Blut strömt durch die Bretter. Ohne Erklärung verlässt er den entweihten Friedhof wieder. Nicht weniger gruselig ist die Inszenierung des orgiastischen Balls im Hause von Ravna. Die maskierten Tanzpaare dienten Roman Polanski als Inspiration für seine kultige Vampirsatire "Tanz der Vampire" und erinnern an die dekadente und mysteriöse Atmosphäre in Arthur Schnitzlers "Traumnovelle". Brillante Schauspieler, die sich ständig steigernde Spannung und stillvolle Bilder machen den Horrorfilm zum Genre-Klassiker.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Koch Media
Der Kuss des Vampirs
2024