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Am Ende kommt die Wende ("Dufte")

Am Ende kommt die Wende

Night of the Shorts
Originaltitel
Am Ende kommt die Wende
Alternativ
Dufte; Beento; Freies Land; Der Plan des Herrn Thomaschek
Regie
Hannes Treiber, Ingo Rasper, Nancy Mac Granaky-Quaye
Darsteller
Annette Strasser, Christine Adler, Patrick Güldenberg, Wilm Roil, Peter Strauch, Stefanie Mühle
Kinostart:
Deutschland, am 27.08.2009 bei W-film Filmproduktion & Filmverleih
Genre
Kurzfilm, Kompilation
Land
Deutschland
Jahr
2002
Länge
90 min.
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brillant  10|
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Vier Kurzfilme erinnern an die Zeit der DDR
In der Komödie "Dufte" müssen Achim und Herbert mit ansehen, wie auf Bahnfahrten in die DDR im großen Stil geschmuggelt wird. Der bevorstehende Mauerbau ist 1952 schon greifbar. Sammy ist 1963 im Drama "Beento" zur falschen Zeit am falschen Ort. Er ist aus Ghana zum Gaststudium in die DDR gekommen, um als erfolgreicher Mann, als "Beento" in sein Land zurückzukehren. Doch er fühlt sich im grauen Land wie ein Exot. Seine Liebe Katharina fühlt sich hingegen in der DDR wohl. Sammy verlässt Land und Liebe, weil er für sich keine Zukunft sieht und wechselt in den Westen. Im Drama "Freies Land" schreckt Pfarrer Uwe aus Mecklenburg nicht davor zurück, seine Ideale von der Freiheit frei zu äußern. Es ist das Jahr 1983, eine Zeit, in der mit Andersdenkenden rüde verfahren wird. Seine Frau kann die Bedrohung der Familie schließlich nicht mehr aushalten. Szenenwechsel: das Drama "Der Plan des Herrn Thomaschek" spielt im Herbst des Jahres 1961. Niemand spricht darüber, doch der Mauerbau ist allgegenwärtig. Dem sechzehnjährigen Jochen fällt das seltsame Verhalten des Briefträgers Thomaschek auf, der die Bahngleise mit einem Fernglas beobachtet.
Wie allgegenwärtig ist die Wende im Jahr 2008? Für die einen ist sie nicht mehr als eine geschichtliche Tatsache, für die anderen ist die DDR nur noch ein Treppenwitz der Geschichte. Vier Kurzfilme erzählen vom Leben hinter dem Eisernen Vorhang. Wir beginnen kurz vor dem Mauerbau, als die dunkle Wolke des Ost-West-Konfliktes schon über dem Land schwebte. Nach dem Mauerbau 1961 fällt im wahrsten Sinne des Wortes der Vorhang. Wie berührte es die Menschen, plötzlich hinter Mauern eingesperrt zu sein? Zwei Dramen berichten über ausweglose Liebesbeziehungen in der grauen DDR-Welt und darüber, wie die Menschen darauf reagieren, hinter Zaun und Mauer eingesperrt zu sein - mit Schweigen. In den 1980ern beginnt die Zeit der Abwanderung aus der DDR. Illusionen und Träume sind längst zerschlagen, unliebsame Querdenker wie der Liedermacher Wolf Biermann werden hingegen vor die Tür gesetzt - wollen aber eigentlich gar nicht gehen. Die Kurzfilme der jungen Regisseure sind preisgekrönt und größtenteils während des Studiums an der Filmakademie entstanden. Michael Westhoffs "Der Plan des Herrn Thomaschek" erhielt eine Auszeichnung für den besten internationalen Kurzfilm beim Melbourne International Film Festival in Australien.
Kristin Voss/Filmreporter.de
2024