GMfilms
Portraits deutscher Alkoholiker

Portraits deutscher Alkoholiker

Originaltitel
Portraits deutscher Alkoholiker
Regie
Carolin Schmitz
Kinostart:
Deutschland, am 28.07.2011 bei Fugu
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2010
FSK
ab 0 Jahren
Länge
78 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
Es gibt noch keine Userkritik!
Dokumentation über mittelständische Alkoholiker
Als Alkoholismus wird die chemische Abhängigkeit von der Substanz Ethanol bezeichnet. Oft wird Beschaffung und Konsum alkoholischer Getränke zum zentralen Lebensinhalt der Suchtkranken. Arbeit, Freunde und Familie werden dagegen vernachlässigt. Anders als die Medien es oft suggerieren, sind nicht nur Hartz IV-Empfänger von der Volkskrankheit betroffen. So gibt es viele Anwälte, Krankenschwestern und Manager, die unter krankhaftem Alkoholkonsum leiden, wie die Dokumentation von Carolin Schmitz zeigt. In ihrem Film kommen Betroffene zu Wort und schildern wie sie in die Alkoholabhängigkeit geraten sind. Außerdem erläutern sie, wie sie sich und ihr Umfeld täuschten, um ihrem krankhaften Bedürfnis nachkommen zu können.
Carolin Schmitz wählt in ihrer Dokumentation über sechs Alkoholiker aus dem deutschen Mittelstand einen ungewöhnlichen Ansatz. Statt den Voyeurismus der Zuschauer zu bedienen und die Protagonisten mit der Kamera aufzunehmen, treten diese nur mit ihrer Stimme in Erscheinung. So zeigen Schmitz' Bilder ausschließlich leere private und öffentliche Räume.

Zehn Mal hat die Filmemacherin die Betroffenen besucht, aus sechs Gesprächen zitiert der Film. Diese sind miteinander verwoben, jede Geschichte bleibt in sich jedoch chronologisch. In ihren Kommentaren berichten die Betroffenen von ihrem Weg in den Alkoholismus. Wie haben sie es geschafft, sich und ihr Umfeld zu betrügen? Die Statements sind Monologe, die Regisseurin belässt sie unkommentiert. Es werden keine Zwischenfragen gestellt oder Zwischentitel montiert, so dass die Interpretation ganz dem Zuschauer überlassen wird.

Mit ihrer Dokumentation geht es Schmitz vor allem um zwei Dinge. Zunächst ist es ihr wichtig darauf aufmerksam zu machen, wie wenig der Alkoholismus Aufmerksamkeit erregt. Außerdem möchte sie zeigen, dass es nicht nur Hartz IV-Empfänger sind, die immer wieder zur Flasche greifen, sondern Menschen aus allen Schichten, denen es nur oberflächlich betrachtet besser geht.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
Carolin Schmitz' Dokumentation portraitiert sechs deutsche Alkoholiker aus dem Mittelstand. Dabei geht die Regisseurin den ungewöhnlichen Weg, ihre...
GMfilms
Portraits deutscher Alkoholiker
2024