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Shangos letzter Kampf

Shangos letzter Kampf

Originaltitel
Shango, la pistola infallibile
Alternativ
Shango's letzter Kampf; Shangoos letzter Kampf
Regie
Edoardo Mulargia
Darsteller
Mirella Pamphili, Andrea Scotti, Gabriella Giorgelli, Gilberto Galimberti, Renzo Pevarello, Claudio Ruffini
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Western
Land
Italien
Jahr
1970
Länge
83 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Exploitation statt Moralwestern in Billigkulissen
Nordstaaten-Ranger Shango (Antonio de Teffè) reist ins mexikanische Grenzgebiet, um den letzten Südstaatlern das Ende des Bürgerkriegs zu verkünden. Hier erwartet ihn jedoch eine unangenehme Überraschung. Der psychopathische Konföderierten-Offizier Droster (Eduardo Fajardo) hält das Kriegsende vor Freund und Feind geheim, um seine eigenen Ziele unbehindert verfolgen zu können. Deshalb hat er den Friedensboten wochenlang in einem Käfig unter freiem Himmel vegetieren lassen, bis dieser geistiges Gemüse ist. Nun schiebt er ihm einen selbst verübten Mord unter und lässt ihn zu Tode hetzen. Shango sucht Hilfe bei der terrorisierten Bevölkerung und versucht zu vermitteln. Arme Bauern und mexikanische Banditen liefern ihn jedoch nach entsprechendem Druck und Bares sogleich wieder ans Messer Drosters. Doch Shango trägt nicht umsonst den Beinamen "der unfehlbare Revolverschütze" und dezimiert Verräter wie Kriegstreiber ein ums andere Mal.
Es gibt "Django". Und dann gibt es noch "Shango". Der ist nicht so berühmt - und das hat seinen Grund. Die düsteren Herbstfarben des Buschlandes sollen allen Ernstes die US-Wüste darstellen, was - ebenso wie Kostüme, Ausstattung, etc. - nicht mal annähernd glaubwürdig gelingt. Die ist weniger ästhetischen Fehlentscheidungen, denn vielmehr mangelndem Handwerk und dem fehlenden Budget geschuldet. Mitunter wirkt der von Rückblenden durchsetzte Plot so im Delirium, wie die Hauptperson, die als Leidensfigur ein Jesus-Martyrium erlebt, aber so schießwütig wie der Zorn Gottes auftritt. Die Gegner sind ausschließlich gackernde Sadistenschweine und plakative Strolche, was dem negativen Menschenbild des Italo-Westerns entspricht. Das Ergebnis ist Exploitation statt Moralwestern, wenngleich: Wer mag, kann das auch als Allegorie auf den Vietnamkrieg lesen (inklusive dem My-Lai-Massaker), der in jenen Jahren sein unrühmliches Ende fand.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
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Shangos letzter Kampf
2024