Unter dem Regenbogen - Ein Frühjahr in Paris

Das siebte gemeinsame Drehbuch von Jean-Pierre Bacri und Agnès Jaoui - diese Zahl allein hat schon etwas Märchenhaftes an sich. Märchen ist denn auch das richtige Stichwort, um der von Jaoui inszenierten Komödie beizukommen. Die Filmemacher zitieren unzählige Märchen, indem sie deren Motive und Themen aufgreifen, variieren und umkehren. Es gibt in ihrer Komödie die hübsche Prinzessin, die vom Prinzen auf weißem Schimmel träumt, jedoch vom Bösen Wolf aufgelauert wird; es gibt die böse Stiefmutter, die sich vor dem Alter fürchtet; die gute Fee, welche die Prinzessin vom Schönheitsschlaf aufweckt; den Frosch, der wach geküsst wird und Figuren, die ihre Schuhe verlieren.

Doch Bacri und Jaoui verharren nicht im Verspielten, sondern lassen ihre verkehrte Märchenwelt in eine sich aus der Realität speisenden Erkenntnis über das Leben und die Liebe münden. 'Und sie lebten bis an ihr Ende und hatten viele Kinder' - dieser jedes Märchen abschließende Satz steht bei ihnen im Vorspann der Erzählung. Was folgt, ist die Frage danach, 'was geschieht, wenn das Märchen zu Ende ist' (Bacri).