Koch Films
Lamb (2021)

Lamb

Originaltitel
Lamb
Regie
Valdimar Jóhannsson
Darsteller
Noomi Rapace, Hilmir Snær Guðnason, Björn Hlynur Haraldsson, Ingvar Sigurdsson, Ester Bibi, Arnþruður Dögg Sigurðardóttir
Kinostart:
Deutschland, am 06.01.2022 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart:
Österreich, am 06.01.2022 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 28.10.2021 bei Filmcoopi
Genre
Mystery
Land
Island, Schweden, Polen
Jahr
2021
FSK
ab 16 Jahren
Länge
106 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Parabel über die Anmaßung des Menschen
Maria (Noomi Rapace) und Ingvar (Hilmir Snær Guðnason) machen nicht viele Worte. Das Paar bewirtschaftet einen Bauernhof im rauen Norden Islands. Ihre Schafe bestimmen den Lebensrhythmus des kinderlosen Paares. Unter den neugeborenen Kälbern entdecken sie am Heiligen Abend ein besonderes Exemplar, sie nennen es Ada. Es ist halb Mensch, halb Schaf, das Maria wie ein eigenes Kind aufzieht. Adas Mutter wird von ihr erschossen. Im Sommer taucht Ingvars Bruder Pétur (Björn Hlynur Haraldsson) unerwartet auf, auch er kann dem Charme des unschuldigen Lamms nicht widerstehen. Ein Alptraum voller Eifersucht, heimlichen Verlangen und Rache beginnt.
In Valdimar Jóhannssons Regiedebüt, das Island für den Oscar einreicht, spricht Noomi Rapace in einem Film erstmals isländisch. Sie erlernt diese Sprache bereits in ihrer Kindheit. Die herbe Schönheit passt in diese abgelegene Gegend mit ihren Nebel verhangenen Landschaften. Die Natur hat die Menschen über Jahrtausende geprägt. Doch nun greift der Mensch nachhaltig in deren Kreislauf ein und spielt Gott gegenüber anderen Geschöpfen.

Unmerklich wird das mit opulenten Bildern der wilden Landschaft und mit ruhigem Tempo erzählte Drama zu einer Parabel über die Anmaßung des Menschen, sich die Welt untertan zu machen. Er rechnet nicht damit, dass die Natur zurück schlägt. Diese ausgespielte Horrorvision macht aus der mit feinem Gespür für kleinste menschliche Regungen erzählten Geschichte keinen Horrorfilm, sondern eine philosophisch überhöhte Fabel zu menschlichem Verhalten. Zu Recht wird der Film, der sich der Genreeinordnung weitgehend entzieht, beim Filmfestival von Cannes in der Sektion Un Certain Regard mit dem Preis für den originellsten Film ausgezeichnet.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Videoclip: Lamb: Der Trailer
Zwei Schäfer haben ein Lamm, halb Mensch, halb Schaf.
 
Regiedebüt des isländischen Regisseurs Valdimar Jóhannsson.
Koch Films
Lamb (2021)
2024