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Japanischer Filmpionir gestorben
Nagisa Ôshima stirbt 80-jährig
Nagisa Ôshima ist tot. Der bedeutende japanische Regisseur und Drehbuchautor starb am gestrigen Dienstag, den 15. Januar 2013 in Tokio an den Folgen einer Lungeninfektion. Er wurde 80 Jahre alt.
16. Jan 2013: Ôshima war einer der provokantesten Filmemacher Japans. Zu seinen bekanntesten Filmen gehört "Im Reich der Sinne". Das auf wahren Begebenheiten beruhende Drama handelt von einem Paar, das seine sexuellen Obsessionen auslebt, bis einer von ihnen während des Geschlechtsverkehrs ums Leben kommt. Als das in Japan unter Ausschluss der Öffentlichkeit gedrehte Werk 1976 auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin präsentiert wird, löst es einen Skandal aus und wird von der Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Pornographie beschlagnahmt.

Zwei Jahre später wird Ôshima mit "Im Reich der Leidenschaft" mit dem Regiepreis auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet. Deutlich milder in der Darstellung von Sexualität und physischer Gewalt, handelt der Horrorfilm von einer verheirateten Frau, die im 19. Jahrhundert eine Affäre mit einem ehemaligen Soldaten eingeht. Gemeinsam beschließen sie, den Ehemann der Frau zu töten, um wenige Jahre später vom Geist des Toten heimgesucht zu werden. Spätestens mit diesem Werk wird Ôshima zum wichtigsten Vertreter der japanischen Nouvelle Vague.

Provozierend auf die japanische Gesellschaft wirkt auch Ôshimas letzter Film. Denn in "Tabu" bricht der Regisseur radikal mit einem der beliebtesten Genres des japanischen Kinos, indem er ohne Scheuklappen das Thema Homosexualität unter Samurai behandelt. Wie das Nachrichtenmagazin Zeit am gestrigen Dienstag, den 15. Januar 2013 berichtet, soll der Regisseur bis zuletzt an einem weiteren Film gearbeitet haben.
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