Der Spiegel
Franz Kafka
Franz Kafka im Wandel der Zeit
Kafkas Schmerz
Ohne die Erinnerung an zwei Weltkriege und die Angst vor einem dritten würde sich niemand für Franz Kafka interessieren. Mittlerweile folgen dem Propheten Kafka unzählige Epigonen. Dabei wurde ein großer Teil seiner Werke posthum und gegen seinen Willen veröffentlicht.
erschienen am 26. 04. 2022
"Er lebte sich zu Tode"
Wie die Wochenzeitschrift Der Spiegel am 5. August 1953 berichtet, veröffentlicht der S. Fischer Verlag eine neu herauskommende Kafka-Biographie. Sein Freund und Testamentsverwalter Max Brod hat sie geschrieben. Brod publizierte einen großen Teil von Kafkas Werk nach dessen Tod, darunter die Romanfragmente "Der Prozeß" und "Das Schloß". Obwohl Kafka ausdrücklich verfügte, sein Werk zu vernichten, konnte Brod das sowohl kulturell als auch sittlich nicht verantworten. Wer heute Albert Camus "Die Pest" in den Händen hält oder ein Hörspiel von Günter Eich im Radio hört, sieht unweigerlich Kafkas Spiegelbild. Jedes Schicksal nähert sich einer stummen Katastrophe, nirgendwo gibt es Geborgenheit. Alles bricht in sich zusammen. Man kann sich kaum vor Kafka retten, doch wie sollte eine Zivilisation in der aus Philosophie ein Modeartikel wird, ihn nicht als Schöpfer eines "New Look" betrachten.
Kult um Kafka
Auch im 21.Jahrhundert lässt das Interesse an Franz Kafka nicht nach. Es gibt private Kafka-Internetseiten, eine ausgiebige Kafkaforschung und in Prag machen sich Touristen auf seine Spuren. Kürzlich hat der Brite James Hawes Kafkas private Pornosammlung innerhalb einer biographischen Studie veröffentlicht. Auch die Filmschaffenden suchen immer wieder Inspiration bei ihm. Seine Werke dienten für rund 60 Filme als Vorlage. 2009 erschien eine Neuverfilmung der Kurzgeschichte "Die Verwandlung" unter dem englischen Titel "Metamorphosis". Im Spielfilmdebut des Produzenten Limor Diamant spielen Daniel Brühl ("Krabat"), Anna Paquin ("X-Men: Der letzte Widerstand") und Stephen Rea ("The Mutant Chronicles") die Hauptrollen.
erschienen am 26. April 2022
Zum Thema
Der deutschsprachige Schriftsteller Franz Kafka starb 1924 in Österreich. Ein großer Teil seines Werks wurde nach seinem Tod und gegen seinen Willen veröffentlicht. Sein Freund und Nachlassverwalter Max Brod publizierte unter anderem die Romanfragmente "Der Prozess", "Das Schloss" und "Amerika". Nach 1945 wurde Kafka eine immer größere Bedeutung beigemessen. So wurde der Begriff "kafkaesk" zu einem Sinnbild für eine rätselhafte Bedrohung. Der Autor erkrankte 1917 an Tuberkulose, welche..
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2025