Constantin Film
Rötger 'Brösel' Feldmann
Der "Werner"-Vater
Starfeature: Unverwüstlich: Rötger Feldmann
Brösel nennt sich einer der erfolgreichsten Comiczeichner Deutschlands. Seit über 30 Jahren verdingt sich der bürgerlich Rötger Feldmann gerufene Künstler in diesem Metier. Mit der Comicfigur "Werner" hat er ein funktionierendes Franchise ins Leben gerufen. Den Erfolg hat Feldmann anscheinend gepachtet. Mit "Werner - Eiskalt!" kommt mittlerweile die fünfte Verfilmung des Bier trinkenden und Motorradversessenen Klempner-Lehrlings in die Kinos. Höchste Zeit Ihnen den heute 61-Jährigen vorzustellen.
erschienen am 24. 06. 2011
Constantin Film
Andi Feldmann und Rötger Feldmann auf der Premiere von: Werner - gekotzt wird später! (Premiere)
Anarchowitz durch Lebenserfahrung
Rötger Werner Friedrich Wilhelm Feldmann alias "Brösel" wird am 17. März 1950 in Travemünde geboren. Nach der Schule arbeitet er zunächst als Lithograf in Flensburg. Seine Leidenschaft für das Zeichnen von Cartoons wird dem jungen Künstler jedoch bald zum Verhängnis. Weil er unentwegt Karikaturen zeichnet, auch solche von Mitarbeitern und Vorgesetzten, wird sein Arbeitsverhältnis schon bald beendet.

Brösel lebt eine Zeitlang von Arbeitslosenhilfe und geht regelmäßig seiner zweiten Leidenschaft nach: dem Basteln an alten Motorrädern. Auf diversen Kneipentouren zeichnet er unentwegt Witze und Wortspiele auf Bierdeckel. Ein weiterer Grundstein für seine spätere Karriere legt Feldmann mit einer Comic-Reihe um die Anarcho-Familie "Bakuninis", mit welcher der Karikaturist die linksradikale Szene der 1970er Jahre aufs Korn nimmt und die schon bald Kultstatus erreicht.
Constantin Film
Werner - Das muß kesseln!!! (1996)
"Werner - Beinhart" und erfolgreich
1978 veröffentlicht Feldmann die ersten "Werner"-Comics. In den Abenteuern des Bier trinkenden, motorbegeisterten Klempnerlehrlings verarbeitet er eigene Erfahrungen mit Polizei und TÜV wegen seines getunten Motorrads. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Die Comics schaffen es ins Satire-Magazin Pardon, für das Kollegen wie Loriot, Erich Kästner, Martin Walser und Günter Grass schreiben.

Spätestens nachdem linke Stadtzeitungen wie das Frankfurter Pflasterstrand "Werner" in ihr Programm aufnehmen, hat Feldmann in der Szene einen guten Namen. Wenig später gründet er den Verlag Semmel Verlach und bringt die Reihe in Buchform heraus. Bald darauf erscheint der immer beliebter werdende Comic unter dem Dach desAchterbahn-Verlags, den Feldmann 1991 gemeinsam mit Jens Nieswand gründet. Seit Juli 2003 wechselt die Reihe zum Stuttgarter Comicspezialist Egmont Ehapa Verlag.
Constantin Film
Andi Feldmann, Petra Feldmann und Rötger Feldmann auf der Premiere von: Werner - gekotzt wird später!
Kampf gegen Bürokratie und das "Beamtenpack"
Zum Medium übergreifenden Franchise wird der Comic, als 1990 mit "Werner - Beinhart!" die erste Adaption der Serie auf die Leinwand kommt. Der Film lockt nahezu fünf Millionen Zuschauer in die Kinos. Auch der zweite Teil, "Werner - Das muß kesseln!!!", sprengt 1996 die Fünf-Millionen- Grenze. Ein Ende der Erfolgs-Strähne scheint nicht in Sicht.

Mit "Werner - Eiskalt!" kommt 2011 bereits die fünfte Verfilmung der Serie in die Kinos. Dabei ist Feldmann auch im neuen Medium der kreative Taktgeber. Nicht nur wirkt er in allen fünf Teilen maßgeblich am Drehbuch mit, er spielt sich darin auch selbst. Die Zeit von 'Aabeitslos und Spass dabei' ist für Brösel längst passé. Doch sein scharfes Auge für die Absurditäten des Alltags, den 'Irrsinn' der Politik, die 'Ämterkacke und allen möglichen Wahnsinn', wie es Brösel in einem Interview mit der Bild am 19. 03. 2011 formulierte, hat der Karikaturist noch lange nicht eingebüßt. Und so kann man gespannt, gegen welche Auswüchse des deutschen 'Beamtenpacks' sich Feldmanns Alter Ego in seinen weiteren Abenteuern behaupten wird. Dass es einen weiteren "Werner"-Film geben wird, ist sehr wahrscheinlich. Denn neben seinem Talent als Comiczeichner besitzt Feldmann auch ein anderes Faible: nämlich einen ausgeprägten Sinn für das Geschäftliche.
erschienen am 24. Juni 2011
Zum Thema
Comiczeichner Rötger Feldmann alias Brösel blieb mit seiner Fortsetzung der Werner-Reihe thematisch und formell eng am Stil des ersten Teils. Der Erfolg gab ihm Recht. Über fünf Millionen Zuschauer wollten Werners zweiten Leinwandauftritt sehen. "Werner - Das muss kesseln!!!" war zudem bis dato der erfolgreichste Kinostart eines deutschsprachigen Films.
Comicheld Werner vertritt die Sache der kleinen Leute gegen arrogante Schnösel. Dabei bleibt' es auch im dritten Film der Reihe. Diesmal widersetzt der Friese sich Baulöwe Günzelsen, der an der Stelle von Werners Haus ein Einkaufs-Center bauen will. In Sachen Provokation dreht die Comic-Verfilmung gegenüber den Vorgängern noch etwas auf. Werner ist eine Figur der 1990er Jahre.
Werner, die vierte. "Werner - Beinhart" lockte im kalten Winter 1990 stolze 4,9 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos. Von vielen Kisten edlen Bölkstoff unterstützt eroberte der witzig-anarchische Bierkomik die Herzen der Fans. Zwar hätten sich die Macher die Realszenen sparen können, aber in den Zwangspausen konnte sich zumindest das Zwergfell der Zuschauer erholen. Klar dass Constantin seit 1996 mit weiteren Werner-Abenteuern auf Brösel alias Rötger Feldmann setzte, dessen Komikhefte..
Comic-Erfinder Brösel verzweifelt an den Zeichnungen für die Verfilmung seiner Werner-Figur. Was er aufs Papier bringt, ist jedoch urkomisch. Die eingeschobenen Zeichentrick-Sequenzen zeigen Werner, wie er ein Fußballspiel auf dem Wochenmarkt lostritt oder das Krankenhaus auf den Kopf stellt. Filmmusik und markige Aussprüche Werners machen die Komödie zum Spaß für die ganze Familie. Die Comic-Verfilmung war einer der großen Kassenknüller des Filmjahres 1990.
Bereits als Kinder lieferten sich Werner und sein ewiger Rivale Holgi heftige Rennduelle. Meist wurde der spätere Klempner Werner zweiter. Nun sieht er seine Zeit gekommen. Er will endlich Revanche nehmen und zeigen, was wirklich in ihm steckt. Auch im fünften Teil des Abenteuer über den Nachwuchsklempner mit den coolen Sprüchen wirkte Rötger Feldmann als Drehbuchautor mit. Der Comiczeichner war als Koregisseur zudem für die Trickfilmsequenzen verantwortlich.
Weitere Starfeatures
Christopher Nolans filmisches Labyrinth
Prinzessin Dianas Leid
2024