20th Century Fox
Entertainerin mit Leib und Seele: Cjristina Milian
Christina Milian über ihre Coolness, John Travolta und Aerosmith
Interview: Mein Traum hat sich erfüllt
Schon als Kind hatte sie nur einen Traum: Sie wollte unbedingt Entertainerin werden. Der Traum ist in Erfüllung gegangen. Nach dem Start in eine erfolgsversprechende Sängerkarriere gelang ihr nach TV-Auftritten ("Clips' Place") und dem Einsatz als Sprecherin ("Das Große Krabbeln") auch der Einstieg ins Filmgeschäft. Zunächst war sie in den Teeangerstreifen "Future Kids" und "American Pie - wie ein heißer Apfelkuchen" zu sehen. In "Be cool - Jeder ist auf der Suche nach dem nächsten großen Hit" singt und spielt das Nachwuchstalent neben Hollywoodstars wie John Travolta und Uma Thurman. In einer Szene darf sie sogar neben Musikstar Steven Tylerauf der Bühne stehen und mit ihm mal richtig abrocken. Wir befragten sie zu ihren ersten Erfahrungen im Filmgeschäft und darüber wie es ist cool zu sein.
erschienen am 1. 04. 2005
20th Century Fox
Sang zusammen mit Aerosmith: Christina Milian
Ricore: Wie wichtig ist es Ihnen, cool zu sein?

Milian: Es ist nicht besonders wichtig für mich. Ich denke auch nicht dass ich cool bin. Ich glaube, ich bin eher albern. (lacht) Aber ich fühle mich sehr wohl so wie ich bin. Für mich ist es wichtig viel zu lachen und mir ab und zu eine Auszeit zu gönnen. Für mich hat Coolness nichts damit zu tun wie jemand aussieht oder was seine Eltern machen. Auf dem Bildschirm bin ich natürlich voll gestylt, aber zu Hause laufe ich ganz lässig rum. Ich genieße es mich mal zurückzulehnen. Ich liebe es mit meinen Eltern und meinen Schwestern Zeit zu verbringen. Cool zu sein bedeutet für mich sich in seiner Haut wohl zu fühlen. Alles kann cool sein. Selbst ein Lächeln kann cool und sexy sein.

Ricore: Der Film spielt ja im Musikbusiness. Wie viel stimmt davon mit der wahren Musikbranche überein?

Milian: Natürlich wird im Film manches viel lustiger dargestellt, als es in Wirklichkeit ist. Aber im Großen und Ganzen wird es realistisch dargestellt. Genau wie im Film trifft man auch in der Realität auf Leute, die glauben, dass man damit ganz schnell Geld verdienen kann. Es stimmt, dass es in diesem Business viele heimtückische Leute gibt. Man darf diesen Menschen einfach nicht trauen. Meine Mutter ist zum Glück mein Manager. Die meisten Entscheidungen treffen wir gemeinsam.

Ricore: Haben Sie schon schlechte Erfahrungen gemacht?

Milian: Am Anfang. Bei meinem Einstieg in die Branche hätte ich jeden verrückten Vertrag unterschrieben. Glücklichweise hab ich es nie wirklich getan. Es war schwer, einen guten Vertrag zu finden. Auf den ersten Blick erscheint dir jeder Vertrag wunderbar und du denkst es ist die Chance deines Lebens. Bis du die letzten Zeilen liest. In Wahrheit versuchen die Menschen dich für immer zu kontrollieren, deine Publicity, dein Image, einfach alles was deine Persönlichkeit ausdrückt. Aber nach und nach findet man die richtigen Leute, die professionell arbeiten.
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"Wow, das ist die Chance meines Lebens!", so Christina Milian über ihre Rolle in "Be cool"
Ricore: Bevorzugen Sie eher das Filmgeschäft oder die Musikbranche?

Milian: Wenn es um Professionalität geht, bevorzuge ich das Filmgeschäft. Wenn man einen Job bekommt, weiß man genau, worauf man sich einlässt. In der Musikbranche weiß man nie was kommen wird, egal wie viel man arbeitet. Im Grunde liebe ich beides. Ich möchte Entertainerin sein und in der Zukunft werde ich weiterhin - wie schon in diesem Film - versuchen Musik und Film zu verbinden.

Ricore: Wo fühlen Sie sich wohler?

Milian: Ich fühle mich in der Musikbranche wohler. Ich liebe es, meine eigene Musik zu schreiben. Ich bin gerne im Studio. In der Musik kann ich meine eigene Persönlichkeit besser entfalten. Außerdem liebe ich es, auf der Bühne zu stehen. Dort fühle ich mich frei, kann mich frei entfalten. Aber bei einem Film wie "Be cool" mitzuspielen war eine unbeschreibliche Erfahrung. Allein mit "Aerosmith" auf der Bühne zu stehen war fantastisch. Auf der Bühne dachte ich mir: "Wow, das ist die Chance meines Lebens!" Und mit Steven Tyler zu singen und zu lachen war das Beste überhaupt!

Ricore: Können Sie ein bisschen mehr über ihre Begegnung mit "Aerosmith" erzählen?

Milian: Es war großartig und völlig verrückt. Ich war extrem nervös als ich hörte, dass wir die Szene für "Be cool" live auf einem "Aerosmith" Konzert drehen würden. Oh, mein Gott. Mir war zum Heulen zumute. Dann traf ich Steven Tyler. Er war so liebenswürdig. Ich hätte nie daran zu glauben gewagt, dass ich die Bandmitglieder von "Aerosmith" mal kennen lerne. Genauso wie John Travolta. Beide sind großartige Menschen. Sie haben mir viele Geschichten erzählt. Vielleicht taten sie das aber auch nur, weil ich so aufgeregt war. Meine Hände haben immer gezittert. Steven war so vertrauensvoll. Am Tag unseres Auftritts sagte er zu mir: "Wir gehen da raus und haben eine tolle Zeit!" Ich sagte mir selbst: "Beruhige dich. Das ist dein Moment. Geh raus und hab Spaß!" Und es war toll als wir zusammen gesungen haben. Ich hatte bisher vor jedem meiner Auftritte Schmetterlinge im Bauch. Aber das war ganz anders. Ich hatte noch nie zuvor so ein Gefühl. Danach war ich ein anderer Mensch. (lacht)
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Chili Palmer (John Travolta) und Edie Athens (Uma Thurman) sind absolut cool.
Ricore: Im Filmgeschäft unterschreiben Sie für jeden Film einen individuellen Vertrag. Im Musikbusiness müssen Sie sich gleich für mehrere Jahre festlegen. Wie ist das für Sie?

Milian: Es ist schon beängstigend. Weil man nie weiß ob es für einen gut ist oder nicht und ob man den Leuten trauen kann. Besonders bei Plattenverträgen legt man sich für eine sehr lange Zeit fest. Man hofft natürlich auf die besten Angebote. Es ist eine Herausforderung, ein harter Konkurrenzkampf. Beides liegt mir. Es ist auf jeden Fall eine verrückte Branche aber man lernt damit umzugehen. Man lernt aus negativen Erfahrungen das Beste für die Zukunft zu ziehen.

Ricore: Ihre Eltern stammen aus Kuba, nicht wahr? Waren Sie schon mal dort?

Milian: Nein, leider nicht. Aber ich will dort unbedingt mal hin. Natürlich auch wegen der Musik. Die kubanische Kultur hat in meiner Kindheit eine große Rolle gespielt. Wir hörten viel kubanische Musik Zuhause wie zum Beispiel die Gipsy Kings [A.d.R: ist eine spanische Gruppe]. Die Musik vermittelt Glückseligkeit. Ich möchte unbedingt nach Kuba und mehr über mein Herkunftsland erfahren.

Ricore: Sprechen Sie denn spanisch?

Milian: Es ist meine Muttersprache. Aber in der Gegend in der ich aufwuchs, sprach niemand spanisch. Wegen meinem spanischen Akzent wurde ich oft gehänselt. Ich dachte mir immer: "He, macht euch nicht lustig darüber wie ich spreche." Und so gewöhnte ich ihn mir ab. Später besuchten wir oft Verwandte in New Jersey. Sie sprachen nur spanisch und fragten mich immer: "Was ist mit deinem spanisch passiert?" Jetzt versuche ich es wieder zu lernen. Zuhause reden wir auch fast nur noch spanisch. Langsam wird es besser.

Ricore: Ich weiß nicht ob es stimmt, aber als Vier-jährige sollen Sie mal gesagt haben, dass Sie berühmt werden wollen...Stimmt das?

Milian: (Lacht) Ich glaube das ist normal. Als ich die damalige Mrs. America sah, wollte ich unbedingt Mrs. America werden. Als ich Janet Jackson singen und tanzen sah, wollte ich Sängerin werden. Jedes Kind hat Träume, will berühmt werden. Manche wollen Feuerwehrmann werden. Ich hatte schon sehr früh die Idee, Entertainerin werden zu wollen. Niemand in der Familie hat mich jemals dazu gezwungen. Es war mein eigener Entschluss. Nun, da bin ich. (lacht) Und ich liebe meine Arbeit.
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Sexy Girl!!!!
Ricore: Wie Linda Moon mussten auch Sie in der Vergangenheit oft kämpfen. Haben Sie jemals daran gedacht aufzugeben?

Milian: Natürlich gab es solche Momente. Als ich meine Karriere begann, arbeitete ich zuerst als Schauspielerin. Das war in Ordnung. Man kam schnell dahinter, worum es in dem Business geht. Aber das Musikgeschäft ist sehr Angst einflößend. Vor zwei Jahren erst hab ich mich wieder gefragt: "Oh, Gott, will ich das wirklich für den Rest meines Lebens machen? Stehe ich das durch? Vielleicht sollte ich nur ein Songschreiber werden und die Musik jemand anderem überlassen. Aber ich liebe es auf der Bühne zu stehen und neue Alben zu machen. Ich liebe es viel zu sehr, als dass ich es wirklich aufgeben könnte. Es hat Jahre gedauert bevor ich professionellen Gesangsunterricht bekam. Meinen ersten Plattenvertrag unterschrieb ich mit 18 Jahren. Und da merkte ich, dass ich endlich das mache, wovon ich mein ganzes Leben geträumt hatte. Es ist nicht immer leicht. Man muss Ruhe bewahren und geduldig sein. Und natürlich muss man hart arbeiten. Aber ich habe immer meine Mutter bei mir, der ich alles anvertrauen kann. Das macht es leichter für mich.

Ricore: Wie war die Arbeit mit John Travolta und Uma Thurman?

Milian: Wundervoll. Es war toll mit ihnen arbeiten zu dürfen. Ich war immer sehr nervös. Besonders bei John Travolta. Ich hätte nie daran gedacht jemals mit John Travolta einen Film zu drehen. Ich liebte ihn schon als Kind in "Grease - Schmiere". Er ist ein Gentleman, von denen es heutzutage nicht mehr viele gibt. Die Tatsache, dass er und Uma Thurman meinen Namen kennen und wissen wer ich bin ist schon unvorstellbar. Es war toll den beiden bei der Arbeit zusehen zu dürfen.

Ricore: Was sind die Highlights in ihrer bisherigen Karriere?

Milian: Da gibt es viele Momente, die für mich richtige Highlights waren. Zum Beispiel mein erstes Album in den Händen zu halten oder das erste Mal im Radio aufzutreten. Im Studio war ich nach außen hin total gefasst. Innerlich dachte ich mit nur: "Danke, lieber Gott!" Und natürlich der Auftritt mit "Aerosmith." Das war etwas ganz besonderes für mich. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Das ist ja erst der Beginn.
erschienen am 1. April 2005
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