One for the Road

Markus Gollers neuer Film nach einem Drehbuch von Oliver Ziegenbalg konzentriert sich auf die schwierigen ersten Wochen nach dem Ende des Alkoholkonsums und das ist gut so. Er zeigt die Euphorie der ersten Wochen, in denen die Protagonisten angesichts ihres ersten Erfolgs glücklich sind - und den Kater nach dem erneuten Scheitern. Beim Auftauchen des ersten Problems greifen der Bauleiter und die Lehrerin wieder zum Rettungsanker Flasche.

Friedrich Mücke ist erneut der Kumpel von Nebenan. Er spielt die Höhen und Tiefen bei Marks Versuchen, endlich trocken zu werden, grandios aus. Angedeutet wird mehrmals, dass er auch endlich die wilde Jugendzeit hinter sich lassen sollte und erwachsen werden muss. Nora Tschirner zeigt indes, dass sie schauspielerisch auch im Drama zu überzeugen weiß.

Die Dramaturgie zeigt vor allem den Bemühungen Marks, der das Glück hat, dass sowohl Nadim als auch seine Vorgesetzte (Victoria Trautmannsdorff) nicht länger wegschauen und ihn endlich mit der Wahrheit konfrontieren. Den Weg zur Abstinenz muss er aber selbst gehen. Das anfängliche Scheitern ist leider äußerst vorhersehbar in Szene gesetzt und das Ende gerät allzu süßlich und fühlt sich falsch an. Manchmal fragt sich der Zuschauer auch, warum Goller Themen einführt, die er nicht ausspielt. Warum liest Mark das Magazin 11 Freunde, das breit ins Bild gerückt wird, obwohl von einer Fußballleidenschaft nie die Rede ist?