Weltkino Filmverleih
Black Friday for Future ("Une année difficile", 2023)

Black Friday for Future

Originaltitel
Une année difficile
Regie
Olivier Nakache, Éric Toledano
Darsteller
Pio Marmaï, Jonathan Cohen, Noémie Merlant, Mathieu Amalric, Grégoire Leprince-Ringuet, Luàna Bajrami
Kinostart:
Deutschland, am 28.12.2023 bei Weltkino Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 28.12.2023 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 21.12.2023 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Komödie
Land
Frankreich
Jahr
2023
FSK
ab 12 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Tragikkomödie der 'Ziemlich beste Freunde'-Macher
Vor einem Pariser Kaufhaus stauen sich kurz vor der Eröffnung die Massen der Kaufinteressenten. Wie einst die Deutschen sind sie im Schlussverkauf auf Schnäppchenjagd. Heute heißt der Abverkauf der Ramschware, unter die sich das ein oder andere gute Stück mischt, Black Friday. Bevor die Wartenden ans Ziel ihrer Sehnsucht kommen, müssen sie noch eine Menschenmenge überwinden. Aktivisten blockieren die Türen, um auf den Ressourcenverbrauch des ungebremsten Konsums aufmerksam zu machen.

In der Menge stehen sich zum ersten Mal Cactus (Noémie Merlant) und Bruno (Pio Marmaï) gegenüber. Sie stammt aus gutem Haus, bewohnt eine schicke Altbauwohnung mit hohen Decken und lebt nach dem Prinzip der 100 Dinge. Ein Gegenstand muss weg, wenn sie einen neuen kauft. Sie gehört zu den Vordenkern der jungen Leute. Er ist überschuldet, obdachlos und schläft heimlich an seinem Arbeitsplatz, dem Pariser Flughafen.

Mit seinem neuen Freund Albert (Jonathan Cohen), der gerade den Gerichtsvollzieher im Haus hatte, geht Bruno auf eine ganz eigene 'Schnäppchenjagd'. Angezogen von den Häppchen und Freibier, die bei den Treffen der Aktivisten gereicht werden, schließen sich beide der Gruppe an. Bruno steht sogar bald in vorderster Reihe, nicht zuletzt, weil er Cactus beeindrucken will.
Die neue Tragikkomödie von Olivier Nakache und Éric Toledano hat mit Zügen einer romantischen Komödie. Sie variiert das Erfolgsrezept von "Ziemlich beste Freunde" ein weiteres Mal und spielt mit dem Kulturclash zwischen Armen und Vermögenden im reichen Frankreich. Im Vergleich zu ihrem Hit werden sie diesmal wieder politischer und knüpfen eher an "Heute bin ich Samba" an.

Dabei beachten sie auch die eiserne Grundlage einer guten Komödie, tief in ihrem Inneren hat sie einen ernsten Kern. Oder auf den ersten Blick zwei, die Sorgen der Klimabewegung und die Situation von Menschen, die sich den ungebremsten Konsum auf Kosten des Klimas gar nicht leisten könnten und ihre Schulden nicht in den Griff kriegen.

Der gravierendste Unterschied zu "Ziemlich beste Freunde" ist aber die Figurenzeichnung in "Black Friday for Future". Emotional kratzen sie bei ihren drei Hauptcharakteren nur an der Oberfläche und erreichen nie die notwendige Tiefe, um deren Schmerz wirklich spürbar zu machen. Nicht zuletzt macht keiner aus dem Trio irgendeine nennenswerte Entwicklung durch die turbulenten Ereignisse durch. Diese Defizite schlagen leider doch auf den Gesamteindruck durch.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Weltkino Filmverleih, ADNP, Tencinema-Gaumont, TF1 Filmsproductions, Quadten, Carole Bethuel
Black Friday for Future ("Une année difficile", 2023)
2024