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Maestro (2023)

Maestro

Originaltitel
Maestro
Regie
Bradley Cooper
Darsteller
Carey Mulligan, Bradley Cooper, Matthew Bomer, Vincenzo Amato, Greg Hildreth, Michael Urie
Kinostart:
Deutschland, am 06.12.2023 bei Netflix
Kinostart:
Schweiz, am 07.12.2023 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Biographie, Musikfilm
Land
USA
Jahr
2023
FSK
ab 12 Jahren
Länge
129 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Leonard Bernstein-Biopic von Bradley Cooper
Leonard Bernstein (Bradley Cooper) ist 25, als er nach dem Ausfall von zwei Dirigenten einspringt und erstmals die New Yorker Philharmoniker dirigiert. Auf den fulminanten Durchbruch folgt eine rasante Karriere als Komponist und Dirigent. Zum privaten Rückhalt wird für ihn die Beziehung zur chilenischen Schauspielerin Felicia Montealegre (Carey Mulligan), die er 1946 auf einer Party kennenlernt und 1951 heiratet.

Trotz dreier Kinder und etlichen Homestorys, verstummen die Gerüchte um die Homosexualität Bernsteins nie. Immer wieder hat er Affären, auch mit Männern, die auch die Geduld seiner Frau strapazieren.
Auch in seiner zweiten Regiearbeit, die im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig Premiere feiert, bleibt Bradley Cooper der Musik treu. Er folgt dem Leben Leonard Bernsteins von seinem Durchbruch bis in die späten Lebensjahre, den Schwerpunkt bilden die Jahre seiner Ehe und seine große Liebe.

Der beliebte Star verwandelt sich selbst mit Dauerwelle und Prothetik in die Musiklegende, was ihm die Kritik einbringt, er bediene antisemitische Klischees vom Aussehen von Menschen jüdischer Herkunft.

Cooper sieht Bernstein nach den Veränderungen in der Maske aber tatsächlich sehr ähnlich, die Rolle der Religion in Bernsteins Leben bleibt im Film weitgehend im Dunkel. Auch werden Zuschauer enttäuscht, die die beliebten Melodien aus der "West Side Story" und anderen Klassikern erwarten. Das Biopic richtet seinen Blick auf das symphonische Schaffen des Komponisten.

Der Film startet in schwarz-weiß, Cooper gibt den jungen Bernstein als strahlenden, gut aussehenden amerikanischen Helden, dem alle Herzen zufliegen. Seiner Karriere ordnet er alles unter, seine Frau fügt sich und fühlt sich bald wie im Goldenen Käfig.

Dann bekommt der Film Farbe. Sein untadeliges Outfit und das Bild der heilen Familie will sich Bernstein bewahren, egal was es koste und er dafür auch seine älteste Tochter belügen muss. So wird das Biopic unmerklich zum Nachdenken über den Preis des Ruhms, was auch dem starken Spiel von Carey Mulligan zu verdanken ist. Erneut lässt Cooper seiner Mitspielerin den notwendigen Raum zur Entfaltung, nimmt gar in Kauf, dass sie ihn ein wenig an die Wand spielt. Auch das ist eine Kunst, die eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und anderen die Bühne zu bereiten.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
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Bradley Cooper in "Maestro" (2023)
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