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Hildegard Knef - A Woman and a Half

Hildegard Knef - A Woman and a Half

Originaltitel
A Woman and a Half: Hildegard Knef
Regie
Clarissa Ruge
Darsteller
Hildegard Knef, Tinta Knef, Paul von Schell, David Cameron, Till Brönner
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland, Ungarn
Jahr
2001
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (1 User)
Hildegard Knef war nicht Marlene Dietrich oder Marilyn Monroe. Sie war nicht annähernd so glamourös wie die blonden Göttinnen, dafür aber vielschichtiger und reflektierter. Wie die beiden bestand ihr Laben aus der Schauspielerei und dem Gesang. Die Knef war selten nett und putzig, eher kantig und etwas schroff, im hohen Alter wird sie mit dem Hit "Für mich soll's rote Rosen regnen" für die Kids zum Begriff. Ihre Karriere glich einer Berg-und-Tal-Bahn. War sie gerade als Schauspielerin im Tal, riss sie ein Buch oder einer ihrer mit der rauchigen Stimme vorgetragenen Chansons wieder in die mediale Höhe. Ihre Markenzeichen waren die volle, tiefe Berliner Stimme, die laszive Zigarette im Mundwinkel, die launischen aber intelligenten ernst genommenen Interviews und Gespräche. In Hollywood ist die Knef gefeiert und gescheitert zugleich, in Deutschland lief sie immer außer Konkurrenz. Insbesondere ihr Verzicht in flachen Nachkriegskomödien mitzuspielen, zeichnen sie aus. Das Leben von Hildegard Knef war selten Sonnenschein und Glamour: nach dem Krieg gerät sie gar in russische Kriegsgefangenheit, sie hatte sich als Mann verkleidet, um nicht vergewaltigt zu werden. Später muss sie sich dem Krebs erwehren, überwindet ihn und verarbeitet ihn in einem gefeierten Buch und unzähligen Interviews. Trotz ihrer ruppigen Distanz gab sie in einem Gespräch mehr über sich preis, als die meisten ihrer Kolleginnen in ihrem Leben.
Kern des Dokumentarfilms "A woman and a half" ist ein Interview mit der greisen Schauspielerin, Sängerin und Autorin. Eingekleidet ist das monologische Gespräch mit Filmausschnitten, privaten Bildern, Konzertmitschnitten und Interviews aus mehreren Epochen. Die Stimmung der Knef reicht von nachdenklich, depressiv und traurig über kämpferisch bis zu euphorisch, man nimmt es ihr aber ab, selten gerät ihre Mimik in die Pose, trotz der nicht ganz altersgemäßen Perücke. Bei den Extras findet unter anderem eine zweite Version des Films mit 28 verlängerten Sequenzen, Fans kommen also voll auf ihre Kosten.
Nicola Turri, Filmreporter.de
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