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The Box

The Box

Du bist das Experiment.
Originaltitel
The Box
Regie
Richard Kelly
Darsteller
Raymond Alongi, Michael DeMello, Roger Dillingham Jr., Will Dragan, Vincent J. Earnshaw, Elisangela
Kinostart:
Deutschland, bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 14.01.2010 bei Ascot Elite Entertainment Group
Genre
Horror
Land
USA
Jahr
2007
FSK
ab 16 Jahren
Länge
110 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
6,0 (1 User)
Richard Kelly schickt Ehepaar auf einen Horrortrip
Richmond, Virginia, im Jahre 1976: NASA-Ingenieur Arthur Lewis (James Marsden), seine Frau Norma (Cameron Diaz) und ihr Sohn Walter (Sam Oz Stone) führen ein glückliches Leben am Rande der Stadt. Obwohl das Ehepaar gut verdient, ist das Geld in letzter Zeit knapp geworden. Ausgerechnet jetzt wird Arthur die erhoffte Beförderung zum Astronauten verweigert. Das Ehepaar befürchtet, den bisherigen Lebensstandard bald aufgeben zu müssen. Da hinterlässt jemand ein Paket vor der Haustür des Ehepaares, in dem sich eine Box mit einem roten Knopf befindet. Am darauffolgenden Tag bekommen Arthur und Norma Besuch vom mysteriösen Arlington Steward (Frank Langella), der ihnen den Sinn der Box erklärt. Drücken sie innerhalb der nächsten 24 Stunden den roten Knopf, erhalten sie eine Million Dollar. Im selben Augenblick stirbt allerdings irgendwo auf der Welt ein Mensch, den sie nicht kennen. Das Ehepaar überlegt hin und her, bis Norma schließlich unvermittelt den Knopf drückt. Steward hält sein Wort und übergibt den beiden das Geld. Damit beginnt für Arthur und Norma jedoch ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint.
Für einen Richard-Kelly-Film beginnt "The Box" relativ ungewöhnlich - nämlich gewöhnlich. Trotz der mysteriösen Prämisse verläuft das erste Drittel des phantastischen Thrillers nach gängigen Erzählkonventionen des Genres. Ist Kelly nach seiner böse gefloppten Science-Fiction-Apokalypse "Southland Tales" beim Mainstream angekommen? Mitnichten! Sobald die Figuren etabliert sind und Norma den roten Knopf betätigt, trägt der Film in jeder Szene die unverwechselbare Handschrift des Regisseurs. Kelly erzeugt eine konstant bedrohliche, surrealistische Atmosphäre und stellt uns immer wieder neue Fragen, die unbeantwortet bleiben. Der Film ist selbst wie eine mysteriöse Box, vollgestopft mit merkwürdigen Einfällen. Er ist irgendwo zwischen dem undefinierbaren Grauen eines David-Lynch-Thrillers und Jean-Paul Sartres Drama "Geschlossene Gesellschaft" zu verorten. Mit "The Box" ist Kelly ein faszinierender Psychotrip gelungen, der sich eindeutigen Genre-Zuordnungen widersetzt und mit seinen philosophischen Reflexionen den Zuschauer fordert. Die existentialistische Dimension des Thrillers bringt der mysteriöse Arlington Steward auf den Punkt: "Dein Zuhause ist eine Box. Dein Auto ist eine Box auf Rädern. Du fährst damit zur Arbeit. Du fährst damit nach Hause. Dort sitzt du und starrst in eine Box. Sie höhlt deine Seele aus, während die Box, die dein Körper ist verwelkt und stirbt. Schließlich wird dieser in die endgültige Box gesteckt, um langsam darin zu verfaulen."
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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2024