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She Came to Me

Originaltitel
She Came to Me
Regie
Rebecca Miller
Darsteller
Anne Hathaway, Marisa Tomei, Steve Carell, Peter Dinklage, Joanna Kulig, Amy Schumer
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2023
Länge
102 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
3,0 (Filmreporter)
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Wenig überzeigende Romantische Komödie
Opernkomponist Steven Lauddem (Peter Dinklage) steckt seit langem in einer Schaffenskrise. Seine wunderschöne Frau und einstige Therapeutin Patricia (Anne Hathaway) ist ihm bei seinem strengen Reglement, das sogar den Sex verlässlich regelt, längst keine Hilfe mehr. Geschweige denn eine Inspiration. Auf der Suche nach dem rettenden Einfall für eine neue Oper streift er mit seinem Hund durch die Straßen New Yorks und lässt sich von der sexsüchtigen Schlepperkapitänin Katrina (Marisa Tomei) abschleppen.

Das Erlebnis inspiriert ihn. Katrina erkennt ihn und stalkt ihn fortan mit einer Energie, die einst der gleichnamige Wirbelsturm im Süden der USA hatte. Sie ist überzeugt, die Richtige für ihn zu sein.

Steven steht indes vor einem gravierenden Problemen. Die Neurosen seiner Frau münden in eine religiöse Einkehr. Und ihr achtzehnjähriger Stiefsohn Julian könnte als Kinderschänder hinter Gitter landen. Gerichtsstenotopist Trey (Brian d'Arcy James), der durchgeknallte Stiefvater von dessen Freundin Tereza (Harlow Jane), will ihn wegen Sex mit Minderjährigen anzeigen. Mutter Magdalena (Joanna Kulig), zufällig Putzfrau bei Steven und Patricia, wagt sich aber nicht zu wehren.
Für Autorin und Regisseurin Rebecca Miller ist die Großstadt-Romanze bereits der sechste Spielfilm. Nachdem "Pippa Lee" und "Maggies Plan" bereits auf der Berlinale liefen, eröffnet diese Melange aus Romantischer Komödie und dem liebevollen Blick auf die Neurosen der reichen Großstädter nach dem Vorbild von Woody Allen die Filmschau 2023 als Gala-Premiere.

Überzeugen konnte der Film nicht, zu unentschlossen eiert er zwischen den Genres hin und her ohne seine eigene Filmsprache zu finden.

Es dauert lange, ehe "She Came to Me" ein bisschen in Fahrt kommt. Einzig die Präsenz von Peter Dinklage fesselt die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Er entpuppt sich im Lauf der Handlung als der einzig Normale unter den Charakteren seiner Altersklasse, die den Heranwachsenden mit Alltagsrassismus, Klassendünkel, säuerlicher Moral und ihren Eskapaden das Leben zur Hölle machen.

Daraus entstehen neben ernsthaften Konflikten, die ihre Wurzel in der Realität haben, einige Situationen mit witzigem oder skurrilem Potential. Doch so richtig traut sich die Regisseurin nicht, sie auszuinszenieren. Zudem verweigert sie komplett den märchenhaften Zuckerguss, die zu einer romantischen Komödie nun mal dazugehört. So bleibt der Eindruck, nett – aber dann schnell vergessen.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
2024