François Ozon hatte schon immer ein gutes Händchen, was die Besetzung der weiblichen Hauptfiguren anging: Charlotte Rampling spielte 1998 in "Unter dem Sand" eine von Selbstzweifeln geplagte Frau, deren Ehemann nach dem Bad im Meer nie wieder auftaucht. Eine Rolle, die Rampling begnadet mit Leben füllte. Ludivine Sagnier wiederum hatte bereits in Ozons Fassbinder-Adaption "Tropfen auf heiße Steine" mitgespielt. Mit ihrem Auftritt in "8 Frauen" katapultierte sie sich endgültig in die Reihe der französischen Superstars. Was liegt also näher, als in "Swimming Pool" eben jene beiden Schauspielerinnen gemeinsam in Szene zu setzen?

François Ozons neues Werk, das bei den Filmfestspielen in Cannes 2003 Premiere feierte, handelt von der britischen Krimiautorin Sarah Morton (Charlotte Rampling als eine Art Patricia Highsmith), die im französischen Landhaus ihres Verlegers in Ruhe den Sommerurlaub verbringen will und nach neuer Inspiration sucht. Doch dann taucht plötzlich die frech-frivole Verlegertochter Julie (Ludivine Sagnier) auf - und die Ruhe ist dahin. Denn die Göre lebt ihre sexuellen Eskapaden hemmungslos vor den Augen der Autorin aus. Zwischen den beiden ungleichen Frauen entwickelt sich eine merkwürdige Beziehung - und diese ist in der Tat höchst inspirierend.