09. Mai 2012: Zu den bekanntesten Werken Sendaks gehört das Kinderbuch "Wo die wilden Kerle wohnen", das zu mehreren Opern adaptiert und 2009 unter der Regie von Spike Jonze verfilmt wurde. Neben seinen selbst verfassten Kindergeschichten betätigte sich Sendak auch als Illustrator von Werken anderer Autoren, darunter "Nussknacker und Mausekönig" von E.T.A. Hoffmann.

Sendak wurde 1928 als Sohn jüdischer Immigranten in New York geboren, wo er als jüngstes von drei Kindern in Brooklyn aufwuchs. Teile seiner europäischen Familie kamen in deutschen Konzentrationslagern ums Leben. Die Erzählungen seiner Eltern und Verwandten über die Zeit in Polen und ihre Kriegserlebnisse prägten ihn als Menschen und Künstler. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel am gestrigen Dienstag berichtet, seien seine Onkel und Tanten Vorbilder für die "wilden Kerle" gewesen. Sein zeichnerischer Stil wurde von Autoren wie William Blake, Wilhelm Busch und dem "Struwwelpeter"-Autor Heinrich Hoffmann geprägt.

Sendak liebte Kinder, wurde aber selbst nie Vater. Im September 2008 verriet der Autor in einem Interview der New York Times, dass er schwul sei. Vor allem aus zwei Gründen hatte er seine sexuelle Ausrichtung der Öffentlichkeit vorenthalten. Zum einen aufgrund seiner Eltern, zum anderen aus Furcht, dass es seiner Karriere als Kinderbuchautor geschadet hätte.

Sendak war 50 Jahre lang mit dem Psychoanalytiker Eugene Glynn liiert, bis dieser im Mai 2007 starb. Seinen Lebensabend verbrachte der Autor mit seinen Hunden in Connecticut. Wie das Nachrichtenmagazin Focus heute berichtet, soll sein letztes Kinderbuch "Bumble Ardy" demnächst auf Deutsch erscheinen.