20th Century Fox
Kiefer Sutherland in "24" (3. Staffel)
Kiefer Sutherlands Achterbahnfahrt
Starfeature: Serienstar mit Knasterfahrung
Kiefer Sutherlands Weg schien früh festgelegt. Als Sohn des berühmten Donald Sutherland stand er schon als Jugendlicher vor der Kamera, gehörte in den 1980er Jahren zu den "jungen Wilden" Hollywoods. Zu jener Zeit verliebte sich eine der schönsten Frauen der Traumfabrik in den jungen Kanadier, ließ ihn aber drei Tage vor der Hochzeit sitzen. Zum privaten Tief gesellte sich ein berufliches, Kiefer zog das Rodeoreiten zeitweise der Schauspielerei vor. Doch dann kam "24" und machte den abgehalfterten Kinoschauspieler zum gefeierten Serienstar.
erschienen am 26. 10. 2008
Twentieth Century Fox
Kiefer Sutherland: The Sentinel - Wem kannst Du vertrauen?
Segen oder Fluch?
Bei Kindern berühmter Eltern ist oft nicht klar zu unterscheiden, ob ihre Abstammung eher ein Segen oder eine Strafe ist. Kiefer Sutherland hat mit Donald Sutherland und Shirley Douglas gleich zwei Schauspieler als Eltern. Zudem ist er der Enkel von Tommy Douglas, des früheren Premierministers der kanadischen Provinz Saskatchewan. Der stand der ersten sozialistischen Regierung Nordamerikas vor und gilt als Vater des staatlich geförderten Gesundheitssystem Kanadas. Als Kiefer fünf Jahre ist lassen sich seine Eltern scheiden, drei Jahre später zieht der Spross mit seiner Mutter und seiner Zwillingsschwester Rachel ins kanadische Toronto. Als Elfjähriger steht er erstmals auf der Theaterbühne, 1983 folgt sein Filmdebüt. In der Komödie "Max Dugans Moneten" spielt er an der Seite seines Vaters, der den Sohn schon mit der Namensgebung in die richtige Richtung dirigierte. Er benannte ihn nach Warren Kiefer, einem Pseudonym hinter welchem sich Regisseur Lorenzo Sabatini verbarg. Sabatini hatte Vater Sutherland im Science-Fiction-Thriller "Il Castello dei morti vivi" seinen ersten Auftritt in einem Kinofilm ermöglicht.
Columbia Tristar
Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers
Vom größten Mund Hollywoods verlassen
1986 besetzt Rob Reiner den 20-Jährigen als brutalen Teenager im Drama "Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers", in welchem er unter anderem River Phoenix ans Leder will. Vier Jahre später wird der Science-Fiction-Thriller "Flatliners" von Joel Schumacher ein Erfolg. Darin spielt Sutherland neben Kevin Bacon, William Baldwin und Julia Roberts einen experimentierfreudigen Mediziner, der Nahtoderfahrungen erforscht und mit seinen Versuchen einiges Unheil heraufbeschwört. Der Film wird nicht nur in beruflicher Hinsicht eine einschneidende Erfahrung. Während der Dreharbeiten verliebt sich Kiefer in Julia Roberts, die beiden werden ein Paar. Eine Hochzeit soll das Liebesglück krönen, aber dazu kommt es nicht mehr. Drei Tage vor der geplanten Eheschließung im Jahr 1991 nimmt Roberts ihre Rolle in "Die Braut, die sich nicht traut" vorweg und nimmt Reißaus. Angeblich bekam sie kalte Füße, weil sich Kiefer mehrmals mit einer Stripperin getroffen habe. Sie schnappte sich Jason Patric, einen Freund ihres Verlobten, und setzte sich mit diesem nach Irland ab.
20th Century Fox
24
Flucht und Comeback
Die Trennung stürzt Sutherland, dessen erste Ehe schon vor der Begegnung mit Roberts gescheitert war, in die Krise. Zum privaten kommt ein berufliches Tief. Nach "Frankie the Fly", "Ort der Wahrheit" und "Dark City" hat er ein eingefahrenes Image als Bösewicht, kann sich in seinem Beruf nicht wie gewünscht weiterentwickeln. Einige Zeit zieht er sich aus der Branche zurück, kauft sich in Montana eine Ranch und tobt sich beim Rodeo aus. Drogen- und übermäßiger Alkoholkonsum verschlimmern seine Lage, bis ihn 2001 wieder das Glück einholt. Kiefer soll die Hauptrolle in "24" übernehmen, einer Fernsehserie mit einem ungewöhnlichen Konzept. Jede Staffel enthält genau 24 Folgen, die jeweils eine Stunde im Leben des CIA-Agenten Jack Bauer behandeln. Die Handlung spielt sich in Echtzeit ab und zeichnet sich durch ihre Unvorhersehbarkeit aus, auch wichtige Hauptfiguren können jederzeit sterben.
20th Century Fox
Kiefer Sutherland
Mit "24" zum Spitzenverdiener
So ist es ausgerechnet eine Fernsehserie, die dem abgehalfterten Kinoschauspieler zu einem furiosen Comeback verhilft. 2002 erhält er für seine Darbietung einen Golden Globe, 2006 folgt der Emmy. Mit 40 Millionen Dollar Gage für drei Staffeln steigt Sutherland zum bestverdienenden Fernseh-Darsteller auf. Der Erfolg und die 14-stündigen Arbeitstage halten den Lebemann aber nicht von weiteren Eskapaden ab. Weil er wiederholt betrunken am Steuer erwischt wird und damit gegen Bewährungsauflagen verstößt, wird er 2007 zu einer 48-tägigen Gefängnisstrafe verurteilt. Zudem muss er sich einer Therapie unterziehen und 18 Monate eine Alkoholentzugstherapie besuchen. Zum Glück kann er die Auflagen mit den zeitaufwendigen Dreharbeiten für "24" unter einen Hut bringen.
20th Century Fox
Kiefer Sutherland in "24" (1. Staffel)
Vater als Vorbild
Während dieser schweren Zeit steht ihm sein Vater stets zur Seite. Donald schickt jeden Tag einen Brief in die Haftanstalt, um Kiefer Mut zu machen. Obwohl der Vater die Familie früh verlassen hat, verbindet die beiden eine enge Beziehung. Kiefer hat sich nie davor gefürchtet, im Schatten seines berühmten Vaters zu bleiben. Ganz im Gegenteil: In Sachen Schauspielerei hat er in ihm das perfekte Vorbild gefunden. 2006 sagt er in einem Interview mit Filmreporter.de: " Ich bin mit 15 von Zuhause weggegangen und wusste natürlich, dass mein Vater berühmt war, aber ich hatte nicht einmal "M.A.S.H." gesehen. Mit 18 hat mir dann ein Freund eine Kassette mit einem seiner Filme geliehen. Ich wusste gar nicht, wie gut er ist. Durch seine Filme habe ich fortan gelernt, worauf man bei der Schauspielerei achten muss." Kiefer Sutherland ist keines jener Schauspielerkinder, die sich vom Ruhm der erfolgreichen Eltern erdrückt fühlen. Er geht seinen eigenen Weg und wir sind gespannt darauf, wohin der ihn noch führen wird.
erschienen am 26. Oktober 2008
Zum Thema
Der Sohn von Donald Sutherland hat schon im Teenageralter Kontakt zum Filmbusiness. Mitte der 1980er Jahre gehört Kiefer Sutherland zum angesagten Nachwuchs Hollywoods und wird von Regisseuren wie Rob Reiner und Joel Schumacher engagiert. Bald haftet ihm das Image des ewigen Bösewichts an, die Karriere gerät ins Stocken. Mit dem Start von "24" im Jahr 2001 gelingt dem Kanadier ein spektakuläres Comeback ausgerechnet mit einer Fernsehserie. Die Rolle des moralisch skrupellosen CIA-Agenten Jack..
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