ARD Degeto/Erika Hauri
Michaela May im ARD-Film "Die göttliche Sophie"
Ärger mit dem Finanzamt
Interview: Engagierte Michaela May
Schauspielerin Michaela May begann ihre Karriere in jungen Jahren am Theater. Nach ihrem Fachabitur machte die Münchenerin eine Ausbildung zur Kindergärtnerin, wechselte aber wieder zurück zur Schauspielerei. 1998 spielte sie in der deutschen Komödie "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" mit. Für die Komödie "Eine Sennerin zum Verlieben" ist May in Österreichs Alpen gefahren. Im Gespräch mit Filmreporter.de sprach May über ihre Buchpläne, den Dreh mit Tochter Alexandra Schiffer und die erste Zusammenarbeit mit Günther Maria Halmer seit über dreißig Jahren.
erschienen am 28. 09. 2010
ARD DegetoErika Hauri
Michaela May und Alexander Held, Eine Sennerin zum Verlieben
Ricore: Wissen sie schon, wie es nach den Dreharbeiten weiter geht?

Michaela May: Ja, ich mache auf jeden Fall noch die letzte Folge von "Polizeiruf 110" in diesem Jahr, mit dem Titel "Endspiel". Dann wird im Oktober "Unser Mann im Süden" mit Fritz Wepper ausgestrahlt und ich habe gerade die zwei Produktionen fertig gedreht, "Alles was recht ist" und "Die göttliche Sophie" mit Jan Fedder in Aschau.

Ricore: Sie sind also ausgebucht?

May: Eventuell mach ich zwischen dem Dreh zu "Eine Sennerin zum Verlieben" und dem "Polizeiruf 110" in Italien noch einen Film. Aber ich weiß nicht, ob das zeitlich schaffe.

Ricore: Sie sind ein Italien-Fan, stimmt's?

May: Ja.

Ricore: Haben sie in den letzten Monaten Urlaub gemacht?

May: Nein, ich habe nur gedreht. Mein Urlaub war praktisch auf Gran Canaria zwischen Februar und April, als ich dort gearbeitet habe und ein paar Tage frei hatte. Aber ich musste eine Platte aus meinem Bein entfernen lassen. Kurz darauf musste ich nach Köln für den Dreh zu "Alles was recht ist", dann nach Aschau und jetzt bin ich hier.
ARD Degeto/Erika Hauri
Michaela May im ARD-Film "Die göttliche Sophie"
Ricore: Sie haben auch ein Buch geschrieben. Gibt es da neue Pläne?

May: Ja, ich habe zu meinem Buch über Yoga eine DVD rausgebracht, die ich dieses Frühjahr in Mallorca gemacht habe. Jetzt ist ein Buch über meine Charity-Arbeit gegen Mukoviszidose in Planung. Ich schreibe darin über die Krankheit, meinen Einsatz und was es bedeutet Interviews mit den Betroffenen der Krankheit zu führen. Sie zählt zu den seltenen Krankheiten und da wurde ich gefragt, ob ich interessiert wäre.

Ricore: Zu einem anderen Thema. Sie gehen gerne ins Kino. Was war der letzte Film, den sie gesehen haben?

May: Das weiß ich jetzt nicht. Aber mein Lieblingsfilm in den letzten Jahren war "Wie im Himmel", ein wahnsinnig schöner schwedischer Film. Ach ja, der letzte Film, den ich gesehen habe, war "Kirschblüten - Hanami" von Doris Dörrie mit dem Elmar. Den fand ich bezaubernd, ein wunderschöner Film. Mich freut es sehr für Elmar, dass er damit so viel Erfolg hat, zumal ich mit ihm schon eine große Wegstreckengemeinschaft drehtechnisch gegangen bin. Es wird ja versucht, etwas Neues zu entdecken, weil das Neue so aufregend ist. Es freut mich, wenn dann einer von uns so hochgehoben wird, der schon so lange dabei ist.

Ricore: Möchten sie etwas zu ihrer Rolle der bodenständigen Sennerin sagen?

May: Ich glaub die Figur ist sehr interessant. Man sieht sie in und mit der Natur arbeiten, das ist etwas, das mir sehr entgegen kommt. Ich liebe die Natur und bin am Ammersee aufgewachsen. Aber ich glaube, was für jeden interessant ist, ist dass diese Frau mit dem Finanzamt in Berührung kommt. Das ist etwas, womit sich jeder identifizieren kann. Ärger mit dem Finanzamt, weil man irgendetwas nicht richtig ausgefüllt hat. Ein Sennerin beschäftigt sich nicht mit Zahlen und sofern denke ich, dass wir da mitten in den Heuhaufen hineinstechen. In einer komödiantischen Form. Das ist sicher lustig und was mich auch freut, ist dass ich nach über dreißig Jahren zum ersten Mal wieder mit dem Günther drehen kann. Ich habe es mir öfters gewünscht, es hat aber nie geklappt. Es macht großen Spaß mit ihm.

Ricore: Mit ihrer Tochter Alexandra Schiffer war die Durststrecke nicht so lang, oder?

May: Mit meiner Tochter habe ich zuletzt gedreht, als sie zehn war. Sie hat dazwischen alleine gedreht. Die Kinder haben allgemein viel ohne mich gedreht, das hat sich verselbstständigt.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 28. September 2010
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Obwohl Michaela May die Leinwand- und Theaterkarriere schon früh einschlägt, absolviert sie nach dem Fachabitur zunächst eine Lehre als Kindergärtnerin. Zu Beginn der 1970er Jahre setzt sie ihre Schauspielkarriere fort. Sie ist vor allem in diversen Fernsehkomödien zu sehen. Gelegentlich macht sie auch Spielfilme, so ist sie 1998 in Marc Rothemunds "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" zu sehen. Bis 2005 führt Michaela May eine mustergültige und..
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