United International Pictures (UIP)
Naomi Watts
Fünf Fragen an Hollywoodschönheit Naomi Watts
Interview: Der Wille war stärker!
Seit dem Kinostart im Jahr 1933 gehören Riesenaffe King Kong und die Varietèsängerin Ann Darrow zu den ungleichsten und vielleicht auch unglücklichsten Paaren der Filmgeschichte. Nun kommt unter Leitung von Regievisionär Peter Jackson ("Der Herr der Ringe") ein Remake des alten Klassikers in die Kinos. Im Zentrum des neu inszenierten Liebesdramas: Ein nach modernsten technischen Maßstäben hergestelltes Monster sowie die zierliche Engländerin Naomi Watts ("Mulholland Drive"). In Berlin sprach die 47-jährigen Schauspielerin mit der versammelten Presse über ihre Kultrolle, körperliche Strapazen und die Zusammenarbeit mit einem Riesenaffen.
erschienen am 17. 12. 2005
United International Pictures (UIP)
Naomi Watts bei der Premiere von King Kong in New York
Ricore: Mrs. Watts, was war Ihre erste Reaktion, als man Ihnen eine Liebesaffäre mit einem zentnerschweren Affen anbot? Naomi

Watts: Ich war natürlich nervös, weil ich nicht so recht wusste, wie das möglich sein sollte. Dann erklärte mir Peter, dass der Schauspieler Andy Serkis mein Anspielpartner sein würde. Ich bekam langsam eine Ahnung, wie diese Dreharbeiten ablaufen würden, aber so richtig begriffen habe ich es erst, als ich am Set ankam. Andy hat einen unglaublichen Job gemacht. Er hatte die Affenbewegungen so genau studiert, dass kein Zweifel mehr bestand: Auch wenn er nicht aussah wie ein wildes Biest - er war es vor der Kamera. Hätte ich Andy nicht gehabt, wäre ich aufgeschmissen gewesen, soviel steht fest.

Ricore: Was war für Sie die größte Herausforderung? Naomi

Watts: Viele denken, bei so einem Film wären die Szenen vor dem Blue- und Green-Screen das Anstrengendste. Manchmal ist das auch so, aber andererseits macht Peter Jackson das nun seit sieben Jahren. Er weiß genau, was er tut, und entsprechend hilft er seinen Schauspielern. Das erleichterte mir die Arbeit ungemein. Schwieriger fiel mir die permanente körperliche Anstrengung. Wir drehten über volle sechs Monate, und fast kein Tag verging, an dem ich nicht rennen, springen oder sonst etwas Anstrengendes machen musste. Da ich - wie sehen können - nicht sehr kräftig bin, fiel mir das nicht immer leicht. Mein Wille war stärker als meine körperliche Ausdauer. Für mich war das zeitweise enorm frustrierend.
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Peter Jackson mit Kongs Verlobter Naomi Watts
Ricore: Die Rolle der Varietésängerin, die 1933 von der inzwischen verstorbenen Hollywoodschönheit Fay Wray gespielt wurde, gilt heute als Kult. hat Haben Sie nicht gezögert, einen so umjubelten Part neu aufzurollen?

Watts: Natürlich spürte ich einen gewissen Druck, weil das Original aus dem Jahr 1933 so dermaßen gut ist. Da Frage war berechtigt, ob ich einer Rolle mit einem derartigen Kultcharakter wirklich neu aufrollen möchte. Ja, ob ich dem Vergleich überhaupt standhalten kann!

Ricore: Was hat Sie umgestimmt?

Watts: Peter räumte diese Zweifel sehr schnell aus der Welt. Als wir uns bei einem ersten Treffen gemeinsam mit den Drehbuchautoren darüber unterhielten, inwiefern er die Rolle modernisieren wollte, war ich vom Erfolg überzeugt. Ich fühlte mich sehr geehrt und habe zugesagt, bevor ich das Drehbuch überhaupt gelesen hatte.

Ricore: Manche wundern sich, warum hoch gelobte Schauspielerinnen wie Sie oder auch ein Oscargewinner wie Adrien Brody in einem Popcorn-Actionfilm auftauchen müssen?

Watts: Ein Oscar bedeutet in meinen Augen nicht zwangsläufig, dass man sich danach in seiner Filmwahl beschränken muss. Diese Entscheidungen muss jeder für sich persönlich treffen und haben in der Regel auch nichts mit Auszeichnungen zu tun. Solange man fest hinter dem steht, was man tut, sehe ich darin kein Problem.
erschienen am 17. Dezember 2005
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Die in Großbritannien geborene Naomi Watts zieht im Alter von 14 Jahren mit ihrer Familie nach Sydney. Ihr Vater ist Toningenieur bei Pink Floyd und stirbt, als sie sieben Jahre alt ist. Die Tatsache, dass ihre Großmutter gebürtige Australierin ist, erleichtert den Weg zur australischen Staatsbürgerschaft. Sie besucht mehrere Schauspielschulen und sammelt Erfahrungen als Model. Nach einigen Werbespots ergattert Watts eine Rolle in der australischen Fernsehserie "Home and Away". Ihren ersten..
2024