Buena Vista International (Germany)
Mission 3D - Game over!
Träume in der dritten Dimension
Feature: 100 Jahre 3D
Seit über 100 Jahren wird mit der 3D-Technik experimentiert. Das Polarisationsverfahren wird seit den 1930er Jahren immer weiter entwickelt und setzt sich schließlich durch. Drahtgitter-Projektionen kamen nie über einige Prototypen hinaus und die Rot-Grün-Technik funktioniert nur für Schwarz-Weiß-Filme. Neuere Entwicklungen brachten die so genannte Shuttertechnik und die Interferenzfiltertechnik hervor.
erschienen am 21. 05. 2009
Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Pete Docter bei der Arbeit zu "Oben" 2009
Zum Greifen nah - aber wie?
Durch 3D oder Stereoskopie entsteht im Gehirn ein räumlicher Eindruck. Dazu werden zwei leicht verschobene Bilder auf der Leinwand gestrahlt, eines für die leicht unterschiedlichen Blickwinkel von jedem Auge. Damit der Zuschauer kein Doppelbild wahrnimmt, muss er eine 3D-Brille aufsetzen. Diese sorgt dafür, dass immer abwechselnd ein Bild ans Gehirn gesendet wird, welches nun räumlich wahrgenommen wird. Es gab zunächst zwei Techniken zur Trennung der beiden Einzelbilder, die anaglyphe (oder Rot-Grün)-Technik für Schwarz-Weiß-Filme und das Polarisationsverfahren für Farbfilme.
Paramount Pictures/Norbert Kesten
Jeffrey Katzenberg stellt das 3D System vor
Rot-Grün oder Polarisation
Bei der Rot-Grün-Technik trägt der Zuschauer einen roten Filter vor dem rechten und einen grünen vor dem linken Auge. Von der Leinwand kommen abwechselnd rote und grüne Bilder, die durch die Brillen-Filter jeweils nur schwarz-weiß (aber räumlich) wahrgenommen werden. Das Polarisationsverfahren hat sich gegen die Rot-Grün-Technik durchgesetzt. Es führt nicht zu Kopfweh und Augenflimmern. Auch ist für dieses Verfahren der Sitzplatz nicht für die Qualität der räumlichen Wahrnehmung entscheidend. Das Polarisationsverfahren benötigt eine spezielle Leinwand. Sowohl vor dem Filmprojektor als auch in der 3D-Brille des Zuschauers sind besondere Polarisations-Filter notwendig, die garantieren, dass jedes Auge nur jedes zweite Bild sieht. Das Polarisationsverfahren wurde im Laufe der Jahre immer mehr verfeinert. Heute wird vor allem an Techniken gearbeitet, für die keine Brille mehr notwendig ist. Das funktioniert heute schon, das Verfahren ist aber noch nicht zur Serienreife gelangt.
Fantasia Film
Der Boxer 3D - So werden Helden gemacht
Neuere 3D-Verfahren
Shuttertechnik und Interferenzfiltertechnik sind neben dem Polarisationsverfahren heute die am häufigsten eingesetzten 3D-Techniken. Bei der Shuttertechnik werden beide Bilder nacheinander auf die Leinwand projiziert, statt 24 wie bei normalen Filmen jedoch 48. Der Zuschauer trägt ferngesteuerte LCD-Brillen, die immer ein Brillenglas undurchsichtig machen, wodurch immer nur ein Bild im Gehirn ankommt. Vorteil ist, dass eine normale Leinwand verwendet werden kann und die Farben besonders gut aussehen. Ein Nachteil ist der hohe Kostenaufwand der Brillen. Bei dem erst 1999 in Ulm entwickelten Interferenzfiltertechnik oder Dolby3D-Technik werden die Bilder für das linke und rechte Auge mit Grundfarben unterschiedlicher Wellenlänge projiziert. Hier spielt im Vergleich zu den anderen Techniken die Kopfneigung und die Qualität der Leinwand keine Rolle, jedoch sind die Kosten für die Brillen sehr hoch.
Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Animateure bei der Arbeit zu "Oben" 2009
3D-Kuriosität
Ebenfalls Prototypen blieben russische Experimente der 1930er und 40er Jahre, wo auf Drahtgitterleinwände projiziert wurde. Hierfür mussten die Zuschauer genau vor der Leinwand platziert werden, um das jeweils fürs richtige Auge bestimmte Bild zu bekommt. Der Vorteil dieser sehr aufwendigen Technik war, dass der Zuschauer keine Brille benötigte. Letzten Endes wurde nur ein Kino in Moskau mit dieser Technik ausgestattet und nur wenige Filme dafür gedreht. Der einzige Drahtgitter-Spielfilm "Robinzon Kruzo“ von 1947 brachte es jedoch immerhin auf über 100.000 Zuschauer.
Walt Disney
Oben
Die Entwicklung der dritten Dimension
erschienen am 21. Mai 2009
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