In den zehn Festivaltagen wird die Filmkunst auf fünfzig Leinwänden in der ganzen Stadt gefrönt. Berlinale bedeutet volle Kinos, heiße Debatten und wilde Partys. Die Hauptstadt gilt als weltoffener und aufregender Kulturschauplatz mit enormer Anziehungskraft. Viele internationale Stars posieren auch 2008 wieder auf der traditionell roten Auslegeware und sorgen für Massenaufläufe. Dabei entspinnt sich das bekannte Nebeneinander von großen und kleinen Namen. Das größte hauptstädtische Kulturereignis ist aber auch eines der wichtigsten Events der internationalen Filmindustrie. 2008 gibt es das eine oder andere Gemunkel, die Berlinale würde zur Musikale.

"Ich kann mir das nur so erklären, dass die Menschen wieder Emotionen wollen. Und Musik ist pure Emotion. Das drückt sich in den Filmen aus", so Kosslick. Und er hat Recht. Das Festival wird eröffnet vom Urgestein der Musikbranche schlechthin. Niemand geringeres als die Rolling Stones präsentieren dem Publikum am Donnerstagabend, dem 7. Februar 2008 die Dokumentation "Shine a light", die von einem weiteren Urgestein - dieses Mal allerdings aus dem Filmbusiness - Martin Scorsese gedreht wurde. Mit diesem wird erstmals in der Festivalgeschichte eine Dokumentation das Programm eröffnen. Hinzu gesellt sich die Queen of Pop, Madonna, die an der Seite ihres Mannes und Regisseurs Guy Ritchie ihr Regiedebüt "Filth and Wisdom" vorstellt. Die Britin hat bereits Erfahrungen als Darstellerin. Ihre Filme wurden bislang jedoch nicht mit der erhofften Begeisterung aufgenommen. Daher schaut die Öffentlichkeit gespannt auf die Weltpremiere ihrer Low-Budget-Produktion.