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Noch ist der Teppich leer...
Cinema for Peace Gala 2007
Glamour für Arme
Bei der Eröffnung der diesjährigen Cinema for Peace Gala am 12. Februar 2007 in Berlin, forderte die Schirmherrin des Abend, First Lady Eva Luise Köhler, dazu auf, Verantwortung zu übernehmen: "Wenn Sie ihre Stimmen erheben, hören die Menschen zu". Gemeint waren nicht nur die prominenten Gäste des Abends. Dies machten auch Sharon Stone, Richard Gere, Regisseur Dani Levy und Sir Bob Geldof deutlich.
13. Feb 2007: Nachdem Richard Gere im vergangenem Jahr nicht den Weg nach Berlin fand, war er dieses Jahr umso präsenter. Schon am roten Teppich wurde er von den Fotografen belagert. Als er seinen Weg in das Konzerthaus am Gendarmenmarkt endlich geschafft hatte, erwartete ihn auch dort ein Blitzlichtgewitter. Doch er war nicht der einzige Star der diesjährigen Cinema for Peace Gala. Eine charmante Sharon Stone sammelte souverän und mit vollem Körpereinsatz Gelder für Hilfsprojekte und machte auch ohne Schuhe eine gute Figur. Zu den weiteren Gästen zählten unter anderem Bianca Jagger, Christopher Lee, Moritz Bleibtreu, Jan Josef Liefers, Catherine Deneuve, Tokio Hotel, die nur zaghaft ihren Weg auf die Bühne fanden und Sir Bob Geldof. Letzterer ermahnte Deutschland, sich an sein Versprechen zu halten und 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe einzusetzen. Der diesjährige G-8-Gipfel in Heiligendamm sei eine Chance für Deutschland, als gutes Beispiel voranzugehen.

Der bekennende Buddhist Gere berichtete in seiner Rede vom unmenschlichen Schicksal tibetischer Flüchtlinge und forderte Angela Merkel auf, sich für Verhandlungen zwischen dem Dalai Lama und China einzusetzen. Doch nicht nur die Ärmsten der Armen waren Thema dieses Abends. Es wurden auch Filmschaffende geehrte, die sich mit ihren Werken für Frieden und Menschrechte einsetzen. Der Cinema for Peace Award ging an Clint Eastwoods Doppelfilmprojekt "Flags of Our Fathers" und "Letters from Iwo Jima". Forest Whitaker wurde für die Rolle des afrikanischen Diktators Idi Amin in "Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht" ausgezeichnet und bekam Standing Ovations. Eine weitere Auszeichnung übereichte Diane Kruger an den dänischen Regisseur Bille August für seinen Berlinale-Wettbewerbsbeitrag "Goodbye Bafana". Dieses erzählt von der Beziehung des südafrikanischen Freiheitskämpfers Nelson Mandela (Dennis Haysbert) zu seinem langjährigen Gefängniswärter (Joseph Fiennes).

Der "Ehrenpreis für Menschenrechte" ging an Eric Bergkrauts tschetschenischen Dokumentarfilm "Coca - die Taube aus Tschetschenien: Europa und sein verleugneter Krieg". Menschenrechtlerin Zainap Gaschajewa kam trotz Drohungen nach Berlin und erinnerte in ihrer Rede an die regierungskritische Journalistin Anna Politkowskaja, die im Oktober in Moskau ermordet wurde. Sie appellierte erneut, sich immer wieder für Menschenrechte einzusetzen und nie den Mut zu verlieren. Musiker und "Live Aid"-Gründer Sir Bob Geldof erhielt für sein Engagement gegen Armut in Afrika, den erstmalig verliehenen "Cinema for Peace Pioneer Award".

Der Erlös der Gala geht 2007 an Kindern in der sudanesischen Krisenregion Darfur und tibetischen Flüchtlingen. Als krönenden Abschluss setzte sich Gere ans Klavier und entließ die Gäste mit John Lennons "Imagine".
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Stars
John Lennon Eric Bergkraut Dennis Haysbert Nelson Mandela Bille August Diane Kruger Forest Whitaker Clint Eastwood Jan Josef Liefers Moritz Bleibtreu Christopher Lee Bob Geldof Dani Levy Richard Gere Sharon Stone
Interview
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Richard Geres Karriere begann als Danny Zuko in "Grease - Schmiere", einer Broadway-Produktion der 70er-Jahre. Doch Gere war nicht John Travolta. Tanzen war einfach nicht sein Ding. Genau... weiter
2024